![Theater der Zeit 7/1968 Theater der Zeit 7/1968](https://assets.theaterderzeit.de/img/Magazine/1351/Cover_single.jpg)
Heft 07/1968
Brecht-Dialog 1968
Politik auf dem Theater
Broschur mit 40 Seiten, Format: 200 x 290 mm
ISSN 0040-5418
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"Der Brecht-Dialog ist beendet. Die Dialoge haben begonnen. Und sie werden weitergehen, hier und auf den Bühnen der Welt." Mit diesen Worten verabschiedete Helene Weigel die Teilnehmer am Brecht-Dialog 1968 "Politik auf dem Theater". Dieser Versuch einer Ehrung Brechts durch produktive Arbeit wurde in der Zeit vom 9. bis 16. Februar in Bertin, der Hauptstadt der Deutschen Demokratischen Republik, aus Anlaß des 70. Geburtstags von Bertolt Brecht durchgeführt. Veranstalter waren das Zentrum Deutsche Demokratische Republik des Internationalen Theaterinstituts und das Berliner Ensemble in Zusammenarbeit mit der Deutschen Akademie der Künste zu Berlin.
Am Dialog beteiligten sich etwa 200 Theaterschaffende, Wissenschaftler und Kritiker aus 38 Ländern. In acht Tagen wurden 17 Brecht-Aufführungen gezeigt, bestritten vom Berliner Ensemble, der Deutschen Staatsoper, dem Nationaltheater Weimar und dem Hans-Otto-Theater Potsdam. Drei Reden, beziehungsweise Vorträge befaßten sich mit dem Werk Brechts, ebenso wie sechs Dialoge sich mit den unterschiedlichsten Aspekten dieses Werks und seiner Wirkung auf das Theater von heute auseinandersetzten. Nach den Vorstellungen fanden zwölf Foyergespräche statt, und schließlich wurden vier Ausstellungen organisiert. Allein diese wenigen statistischen Angaben mögen einen Überblick geben über die Bedeutsamkeit dieser Veranstaltung, die mittlerweile ihre Resonanz in aller Welt gefunden hat; sie geben aber auch einen Eindruck vom Maß der organisatorischen Vorbereitung und Durchführung, für die auch wir Presseleute den Veranstaltern, allen voran dem unermüdlichen Werner Hecht, unseren Dank aussprechen sollten. In diesem Zusammenhang und gerade an dieser Stelle sollte auch die täglich herausgegebene Dialog-Zeitung lobende Erwähnung finden, die knapp und sachlich und mit viel Humor über die einzelnen Veranstaltungen informierte und von den Teilnehmern des Dialogs als wertvolles Arbeitsmaterial betrachtet wurde. Zum Anliegen des Brecht-Dialogs selbst wollen wir aus der ersten Nummer dieser Zeitschrift zitieren: "Der Brecht-Dialog 1968 ist eine Begegnung progressiver Theaterleute und LiteraturwissenschaftIer aus vielen Ländern. In Podiumsdialogen an den Nachmittagen und in Gesprächen nach den Aufführungen soll die Methode Brechts in ihrer Anwendbarkeit für ein realistisches Theater unserer Zeit zur Diskussion gestellt werden. Die Teilnehmer sprechen über den Nutzen der von Brecht vorgeschlagenen Arbeitsweise unter verschiedenen gesellschaftlichen Bedingungen und fixieren ihre gemeinsame Aufgabe, mit den Mitteln der Kunst dazu beizutragen, daß die Welt verändert wird bis 'der Mensch dem Menschen ein Helfer ist'." - Wir haben uns im Rahmen der Möglichkeiten unserer Zeitschrift bemüht, die Dialog-Tage in ihrer Vielfalt widerzuspiegeln, wobei wir uns gerade hierbei wiederum der Grenzen dieser Möglichkeiten bewußt sind. Leider ist es uns nicht gelungen, Auszüge aus dem wichtigen Referat von Prof. Dr. Werner Mittenzwei (das im Verlauf des Jahres in "Sinn und Form" erscheinen wird) zu erhalten, und ebenso wie die Kollegen vom BE sind wir darüber betrübt, daß die "Johanna"-Inszenierung verschoben werden mußte; wir hätten sonst durch die Wiedergabe von Arbeitsergebnissen dieser Inszenierung und ihrer ausführlichen Rezension ein in sich abgerundetes "Brecht-Heft" vorlegen können.
Alexander Abusch
Alfred Dreifuss
Walter Felsenstein
Werner Gommlich
Walter Gyssling
Werner Hecht
Klaus Klingbeil
Pierre Lacreux
Katrin Lange
André Müller
Hans-Gerald Otto
Ingrid Seyfarth
Ossia Trilling
Helene Weigel
Manfred Wekwerth
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