![Theater der Zeit 10/1975 Theater der Zeit 10/1975](https://assets.theaterderzeit.de/img/Magazine/1170/SKMBT_C203_11050819100_0001_single.jpg)
Heft 10/1975
Theater und Massenmedien
Broschur mit 88 Seiten, Format: 200 x 290 mm
ISSN 0040-5418
Dieses Heft ist leider vergriffen und nur noch als PDF erhältlich.
Die Menschheit wird heute von Film-, Funk- und Fernsehdarbietungen in einem Umfang und in einer Vielfalt beliefert, die es vor wenigen Jahrzehnten noch nicht gegeben hat und die - wie immer wieder behauptet wird - das Bedürfnis nach dem Theater und seine Bedeutung zurückdrängen. Diese Behauptung läßt sich widerlegen, wenn man untersucht, wann und wo Theater gut oder schlecht besucht sind.
Das Publikum hat die Film-Fotografie in ihrer optischen Verläßlichkeit und ihrer scheinbar unbegrenzten Vielfalt ebenso schätzen gelernt wie die qualitativen Möglichkeiten der Tonaufnahme: Mit den Spitzenerzeugnissen dieser Massenmedien kann das Theater natürlich nicht konkurrieren, mit ihren zahllosen Darbietungen, die außerhalb der darstellenden Kunst liegen, soll es auch gar nicht konkurrieren. Aber etwas wird bei der Einschätzung des Publikumsverhaltens meist außer acht gelassen: Was Bildschirm, Kinoleinwand und Schallplatte anbieten, sind fertige, unveränderbare Erzeugnisse, die dem Publikum gefallen oder mißfallen, die aber unbeeinflußbar sind und als Tatsachen entgegengenommen werden müssen.
Im Theater dagegen will das Publikum an der Entstehung einer Handlung, an ihren Auswirkungen beteiligt sein. Es erwartet nicht nur die Mitteilung von Tatsachen, sondern ein Spiel von persönlich anwesenden Menschen, ein Spiel, das stark genug ist, es zur Teilnahme zu zwingen, und das - vom Publikum erwidert - zur höheren Wirklichkeit gelangt. Auf diesem Vorgang des Spiels und Widerspiels beruht das Theatererlebnis. Seiner poetischen Wahrheit und seiner unvergleichlichen Gemeinsamkeit kann sich keiner entziehen. Es ist ein soziologisches Phänomen, mit dem - wenn es zustande kommt - kein von der Technik geschaffenes Übertragungsmittel konkurrieren kann.
Das Publikum ist empfindlicher geworden und hat unterscheiden gelernt. Es sucht im Theater das, was ihm nirgendwo anders geboten werden kann und ist für das echte Theatererlebnis aufgeschlossener denn je. Dabei sind ihm alle Ausdrucksarten des Darstellers - Mimik, Sprechen, Gesang, Tanz - gleicherweise willkommen. [...].
Aus Walter Felsenstein: Theater und Massenmedien, S. 8 (S. 8-10). [Auszug aus einem Vortrag, gehalten an der Universität Boston. 27. April 1971].
E. Socorro Alvarez
Antochin
Erwin Axer
Tadeusz Baird
Karsten Bartels
Gert Beinemann
Peter Budek
Maria Czanerle
Kurt Damies
Kazimierz Dejmek
er
Walter Felsenstein
Hannes Fischer
Jochen Gleiß
Adam Hanuszkiewicz
Horst Hiestermann
Gustaw Holoubek
M. Ignatjewa
Bogdan M. Jankowski
Jan Klossowicz
Malgorzata Komorowska
Jack Kroll
Eckart Kröplin
Wolfgang Kröplin
Harry Kupfer
J.-P. Leonardini
Martin Linzer
Heiner Maaß
Helga Mai
- mar
Hajo Müller
- ner
Christine Neumann
Manfred Nössig
Tadeusz Nowak
Matthias Otto
Bogumil Palasz
Ingeborg Pietzsch
Ulrich Pietzsch
Konstanty Puzyna
Günter Schehl
Walfriede Schmitt
Konrad Swinarski
Ursula Sydow
Rubens Tedeschi
Klaus Thiel
G. W.
Andrzej Wajda
Janusz Warminski
Manfred Wekwerth
Gerhard Winterlich
Udo Zimmermann
Die elektronische Ausgabe steht direkt nach dem Kauf zur Verfügung. Unsere eMagazine können Sie mit nahezu allen Geräten lesen, da das PDF ein plattformunabhängiges Format ist.
Zeitschrift
Neue Bücher
Jeden Monat die wichtigsten Themen bei Theater der Zeit
Newsletter abonnieren