Heft 05/1993
Theaterlandschaft vor dem Umbruch
Broschur mit 104 Seiten, Format: 215 x 285 mm
ISSN 0040-5418
Totgesagt und ad acta gelegt, ist »Theater der Zeit« wieder auferstanden, um erneuert durch das Labyrinth der Zeit zu irren und im Bühnenbereich verbindende Fäden zu spinnen. Im März 1992 erschien die letzte Ausgabe einer Zeitschrift, die seit dem Juli 1946 hauptsächlich über das Theaterleben jener Länder berichtete, die wir heute die neuen nennen; später galt dem europäischen Osten eine besondere Aufmerksamkeit. Durch den Umbruch der deutschen Verhältnisse wurde »Theater der Zeit« von Zensurzwängen und Sprachregelungen befreit, zugleich verlor die Zeitschrift ihre ökonomische Basis. Der Initiative »Interessengemeinschaft Theater der Zeit e.v.« gelang es mit Unterstützung der Stiftung Kulturfonds, mit Hilfe alter und neuer Freunde und im Zusammenwirken eines Teams von Herausgebern und Redakteuren, »Theater der Zeit« eine neue Existenz zu geben. In einer Situation weltgeschichtlicher Umwälzungen will die Zeitschrift Theaterleuten aus Ost und West, aus Nord und Süd ein Forum der Kritik, der Debatte, der Verständigung eröffnen; in einer zerklüfteten Theaterlandschaft will sie zu einer gemeinsamen Sprache beitragen.
»Theater der Zeit« will informieren und Position beziehen; die Zeitschrift will teilnehmen an der Gestaltwerdung einer Nation, bei deren geistiger Selbstverständigung Drama und Theater von jeher eine bedeutende Rolle gespielt haben. Die alt-neue Zeitschrift versteht sich als Medium der Reflexion, einem Theater zugewandt, das sich vor den Turbulenzen des Hier und Heute nicht ängstigt. Offen für alle Genres soll »Theater der Zeit« ein Gefährte beim Durchmessen und Ermessen der historischen und gesellschaftlichen Spannungen sein, die, weit über Deutschland und über Europa hinaus, eine Zeit be wegen, die vom Zusammenbruch alter Konfrontationen und von der Suche nach neuen Ufern geistiger und gesellschaftlicher Bestimmung geprägt ist. »Theater der Zeit« - der Name zielt nicht auf das Modisch-Vordergründige, er sieht es auf das in einem standfesten Sinn Zeitgemäße ab. Das neue »Theater der Zeit« ist nicht mehr das alte »Theater der Zeit«. Daß es das neue Theater einer neuen Zeit aufspüre und befördern helfe, ist sein wichtigstes Bestreben.
Herausgeber - Redaktion - Verlag
Artikel | Seite |
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Artikel | Seite |
Report | Seite 2 |
Überlebensk(r)ämpfeZur Situation der Theater in den neuen Ländernvon Martin Linzer | |
Thüringenreport | Seite 3 |
Theaterlandschaft vor dem Umbruchdie Theater Thüringens bereisten I. Pietzsch, T. Schölling und I. Tünglervon Ingeborg Pietzsch, Irene Tüngler und Traute Schölling | |
Gespräch | Seite 17 |
Dann haben wir eine Katastrophe...von Henryk Goldberg und Ulrich Fickel | |
England | Seite 19 |
Orakel aus dem Brecht-TempelNotizen zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Berliner Ensemblesvon Martin Linzer | |
Gespräch | Seite 23 |
Ich bin noch immer Brecht-SchülerMartin Linzer im Gespräch mit Peter Palitzschvon Martin Linzer und Peter Palitzsch | |
Inszenierung | Seite 26 |
Ein Verwirrspiel um Schein und Sein"Wie es euch gefällt" von Shakespeare im Schiller Theater Berlinvon Ingeborg Pietzsch | |
Gespräch | Seite 28 |
Die Flamme entsteht aus der ReibungMartin Linzer im Gespräch mit Thomas Braschvon Martin Linzer und Thomas Brasch | |
Porträt | Seite 32 |
4 Spielarten epischen TheatersDie "Freien Kammerspiele" Magduburg nach zweieinhalb Jahrenvon Jörg Mihan | |
Kurzkritiken | |
West-östlicher DiwanKammerspiele des Deutschen Theaters Berlin: "Berlin Bertie" von Howard Brentonvon Martin Linzer | Seite 39 |
Hannibal und HübnerKleist-Theater Frankfurt/Oder: "Hannibal" nach Chr. D. Grabe / "Hübner", eine Collagevon Martin Linzer | Seite 40 |
Das Fremde wird nahStaatsschauspiel Dresden: "Umstellt" von Michael Wildenhainvon Caren Fischer | Seite 41 |
Utopie als ElegieStaatstheater Schwerin: "Iphigenie auf Tauris" von Goethevon Manfred Zelt | Seite 42 |
Volksbühne | Seite 44 |
Theater als ZeitlupeAchim Freyers Ensemble in der Berliner Volksbühnevon Friedrich Dieckmann | |
Off-Theater | |
Über-Leben im TheaterFür Florian Vogelfreivon Kathrin Tiedemann | Seite 50 |
TheaterbeschaffungsmaßnahmeDas Orphtheater in Berlinvon Antje Borchardt | Seite 54 |
Gespräch | Seite 56 |
Die armen Verwandten der GesellschaftJoachim Fiebach im Gespräch mit Wole Soyinkavon Joachim Fiebach und Wole Soyinka | |
Laudatio | Seite 60 |
Für Peter Konwitschny anläßlich der Verleihung des Konrad-Wolf-Preises der akademie der Künste (Ost) am 25. Februar 1993von Ruth Berghaus | |
Oper | |
Smetanas komponierte UtopiePeter Konwitschny inszenierte "Die verkaufte Braut" an der Semperoper Dresdenvon Frank Kämpfer | Seite 61 |
von den Ängsten des MenschenRuth Berghaus inszenierte den "Freischütz" am Züricher Opernhausvon Nora Eckert | Seite 63 |
Wiener Maskerad'Zwischen Lust-Spiel und End-Spiel. Götz Friedrich inszenierte den "Rosenkavalier" von Richard Strauss an der Deutschen Oper Berlinvon Dieter Kranz | Seite 65 |
Tanztheater | Seite 66 |
Elegien der Einsamkeit: Tanz als EssayUnsortierte Bemerkungen zum Wuppertaler Tanztheater der Pina Bauschvon Heinz Kluncker | |
Ausland | |
"Denn es ist krieg..."Ingeborg Pietzsch im Gespräch mit Mira Ercegvon Ingeborg Pietzsch und Mirjana Erceg | Seite 70 |
Meine 1001 Städtevon Slobodan Šnaider | Seite 72 |
Im Garten der (Augen) LüsteZur aktuellen slowenischen Theaterlandschaftvon Neva Skapin Šlibar | Seite 75 |
Stück | |
SarajevoEin jugoslawisches Theater-Menetekel in der europäischen Kulturhauptstadt Antwerpenvon Heinz Kluncker | Seite 78 |
SarajevoGeschichten einer Stadt. Aus dem Englischen von Sabine Zolchowvon Goran Stefanovski | Seite 79 |
Meldungen | Seite 100 |
Magazin | Seite 101 |
Abschied von Paluccavon Hanne Wandtke | |
Theater am Halleschen Ufervon Kathrin Tiedemann | |
Kolumne | Seite 102 |
Deutschland - ein Märchenreichvon Frank M. Raddatz | |
Autoren | Seite 104 |
Impressum | Seite 104 |
Ruth Berghaus
Antje Borchardt
Thomas Brasch
Friedrich Dieckmann
Nora Eckert
Mirjana Erceg
Ulrich Fickel
Joachim Fiebach
Caren Fischer
Henryk Goldberg
Frank Kämpfer
Heinz Kluncker
Dieter Kranz
Martin Linzer
Jörg Mihan
Peter Palitzsch
Ingeborg Pietzsch
Frank M. Raddatz
Traute Schölling
Neva Skapin Šlibar
Slobodan Šnaider
Wole Soyinka
Goran Stefanovski
Kathrin Tiedemann
Irene Tüngler
Hanne Wandtke
Manfred Zelt
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