Beatrice Knop
Die letzte deutsche Primaballerina / The last German primaballerina
Broschur mit 250 Seiten, Format: 239 x 165 mm
ISBN 978-3-95749-066-7, Mit zahlreichen, teils farbigen Abbildungen
- Zweisprachig deutsch / englisch
Die Tänzerin Beatrice Knop gehört zur Weltspitze der internationalen Ballettszene. Es gibt kaum eine Hauptrolle im klassischen und modernen Ballett, die sie in ihrer langen Karriere noch nicht getanzt hat.
Geboren in Ostberlin und ausgebildet an der Staatlichen Ballettschule Berlin, gewann sie 1989 den Prix de Lausanne in Tokio. Internationale Gastauftritte führten sie u. a. nach Australien, China, Frankreich, Japan und Kanada. Seit 1998 ist sie Erste Solotänzerin in Berlin – zunächst an der Staatsoper Unter den Linden und seit 2004 am Staatsballett Berlin. Zu ihren Tanzpartnern gehören Roberto Bolle, Dmitrij Semionov, Vladimir Malakhov, Oliver Matz, Jaš Otrin, Ronald Savkovic, Artem Shpilevsky.
Nun beendet Beatrice Knop im Frühjahr 2016 ihre Karriere als Primaballerina. Das Buch „Beatrice Knop – Die letzte deutsche Primaballerina“ spürt dem Antrieb ihrer einzigartigen Tänzerlaufbahn nach. Es besteht aus einem ausführlichen Gespräch mit Jan Stanislaw Witkiewicz, welches sie exklusiv für dieses Buch geführt haben. Zahlreiche, teils farbige Abbildungen stammen aus dem Privatarchiv der Künstlerin und werden hier erstmals veröffentlicht.
Der hochgewachsenen, schmalen Tänzerin begegnete ich erstmals 1993, als ich an die Staatsoper Unter den Linden kam, seitdem begleite ich Beatrice Knop in tiefer Verbundenheit zu der Künstlerin, zu der Tänzerin und dem Menschen. Sehr schnell nahm sie all meine Aufmerksamkeit in Anspruch, denn sie ist von jeher anders als die klassischen Ballerinen: ungemein modern sah sie schon immer aus, und das war für ihre Karriere Segen und Hindernis zugleich. Doch das ist nur das äußere Erscheinungsbild. Beatrice Knop ist eine „Erscheinung“! Ihre Persönlichkeit, hochsensibel und introvertiert, voller Empathie, dabei im Hier und Jetzt verankert, beeindruckt. Sie handelt entschieden in ihrem Wollen und schont sich nicht. Dabei verliert sie die anderen Menschen nie aus dem Auge. Ihr Erscheinungsbild und ihr beneidenswerter Körper sind den Choreografen Quelle der Inspiration. Ihre enorme Bühnenpräsenz gepaart mit einer gewissen Unnahbarkeit und ihre technische Virtuosität als Ergebnis schonungslosen Arbeitens bescherten ihr ein beeindruckendes Repertoire von hochklassisch und neoklassisch bis hin zu modern und contemporary dance. Namhafte Choreografen wie Roland Petit, Mauro Bigonzetti, Patrice Bart und Vladimir Malakhov kreierten für sie Rollen in ihren Balletten. Sie tanzte die Mercedes in „Don Quixote“ oder die Clémence in „Raymonda“ wie auch Hamsatti in der „Bajadere“, oder ungemein verführerisch die böse Stiefmutter in „Schneewittchen“ von Angelin Preljocaj. Sie tanzte diese Partien nicht nur: Sie war in dem Moment eins mit der Rolle und der Person, die sie auf der Bühne darstellte. Beatrice Knop verkörperte die perfekte Balanchine-Tänzerin, sie war die perfekte Forsythe-Tänzerin, modern und heutig. Das sah jeder in ihr, auf den ersten Blick. Aber um die lyrischen Rollen tanzen zu dürfen, um für die romantischen Partien besetzt zu werden, musste sie kämpfen. Ihre Umwelt sah in der modernen, hochgewachsenen Ballerina das Elegische auf den ersten Blick nicht. Hier hatte Beatrice Knop wirklich gegen Vorurteile anzukämpfen.
Nach ihrem Debüt in „Schwanensee“ als Odette / Odile wurde sie 1998 zur ersten Solotänzerin ernannt. Beatrice Knop hatte bewiesen, dass sie über das Repertoire verfügt und die großen klassischen Partien auf einem Niveau tanzen kann, das eine erste Solistin ausmacht. Somit hatte sie noch mehr Verantwortung, trotzdem blieb sie immer ein Vorbild für das Ensemble, bleibt es weiterhin zuverlässig, nie kapriziös. Stand immer loyal und treu zu ihrem Ensemble, zu ihrem Publikum, zu ihrer Stadt und zu ihren „LebensAbschnittsTanzpartnern“. Ob als Tatjana, Nikia oder als Giselle, Beatrice Knop versetzte ihr Publikum in eine andere Welt, der Zuschauer litt mit der Figur die Qualen der enttäuschten Liebe. All das tänzerische und menschliche Wissen, das sich in Beatrice Knop versammelt hat, das sie in ihrem Körper trägt, wird sie in Zukunft an die Jüngeren weitergeben, denn Beatrice Knop bleibt als letzte große Berliner Ballerina dem Staatsballett Berlin erhalten, nun auf der ganz anderen Seite, der Seite der Direktion. Nach den schönen, berührenden und intensiven Jahren der aktiven Tänzerkarriere auf der Bühne, wird sie nun weiterhin im Staatsballett die Zukunft mitgestalten.
Dr. Christiane Theobald
I first met her as a tall, slender dancer when I came to the Staatsoper Unter den Linden, and ever since then I’ve felt a deep attachment to her as an artist, as a dancer and as a person: Beatrice Knop. She soon monopolised my attention, for she has always been different to the classic ballerinas. For one thing she looked strikingly modern, something that proved to be both blessing and curse throughout her career. But that is just the exterior. Because Beatrice Knop really is a phenomenon, inside and out! I was impressed by her personality – sensitive and introverted, full of empathy but always firmly planted in the here and now. She goes after what she wants and she spares herself nothing. But at the same time she doesn’t lose sight of those around her. Her appearance and her enviable body are a source of inspiration for choreographers. Her enormous stage presence, coupled with a certain aloofness and the technical virtuosity which was the result of relentless work, have brought her an impressive repertoire, from high classical and neo-classical to modern and contemporary dance. Renowned choreographers such as Roland Petit, Mauro Bigonzetti, Patrice Bart and Vladimir Malakhov created roles for her in their ballets. She danced Mercedes in “Don Quixote”, Clémence in “Raymonda” just as well as she did Hamsatti in “Bayadère”, not to mention her extraordinarily seductive stepmother in Angelin Preljocaj’s “Snow White”. But she didn’t just dance those parts. In the moment she was one with the role, with the person she was portraying on stage. Beatrice Knop represented the perfect Balanchine dancer, the perfect Forsythe dancer – modern, contemporary. It was something you could see in her at first glance. But she had to struggle to dance the lyrical roles, to be cast in romantic parts. Those around her saw a modern, tall ballerina, while the elegiac in her remained concealed. This is where Beatrice Knop really had to fight against preconceptions.
After her debut in “Swan Lake” as Odette / Odile in 1998, she was appointed First Soloist. Beatrice Knop has proven that she has the repertoire and the ability to dance the great classical parts that distinguish a first soloist. The position brought even more responsibility, but she remained a role model for the ensemble, always reliable, never capricious. She has always remained loyal to her ensemble, to her audience, to her city and to her dance partners at the various stages of her career. As Tatiana, as Nikia, as Giselle, Beatrice Knop transported her audience to another world, and they suffered the torments of romantic disillusionment along with her character. All of the knowledge that Beatrice Knop has gathered, as a dancer and a human being, knowledge that she carries in her body, she will transfer to young people in the future; she will be staying with Staatsballett Berlin as the last great Berlin ballerina, only on the other side, with management. After all the wonderful, moving and intensive years that made up her active stage career, she will be there to help shape the future of the Staatsballett.
Dr. Christiane Theobald
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Vorwort / Forewordvon Christiane Theobald | Seite 8 |
Beatrice KnopDie letzte deutsche Primaballerinavon Jan Stanislaw Witkiewicz und Beatrice Knop | Seite 14 |
Chronik / Chronicle | Seite 208 |
Der Autor / The Author | Seite 223 |
Impressum / Imprint | Seite 224 |
„Das Interview, das von einer ausführlichen Chronik ergänzt wird, erinnert an eine glanzvolle Tänzerkarriere und sei jedem Ballettfreund empfohlen.“Operalounge
„ Ein lesenswertes Interview in deutscher und englischer Sprache mit ausführlicher Chronik und Fotos aus dem Privatarchiv der Tänzerin. “ekz.bibliotheksservice
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Zum Autor
Jan Stanislaw Witkiewicz
Weitere Beiträge von Jan Stanislaw Witkiewicz
Gespräch: Polina Semionova, Erste Solotänzerin
Gespräch: Nadja Saidakova, Erste Solotänzerin
Gespräch: Leonard Jakovina, Solotänzer
Gespräch: Nodira Burchanowa, Pianistin
Dank
Bibliographie
Beiträge von Jan Stanislaw Witkiewicz finden Sie in folgenden Publikationen:
Jan Stanislaw Witkiewicz
Rudolf Nurejew
Die Biographie
Jan Stanislaw Witkiewicz
Beatrice Knop
Die letzte deutsche Primaballerina / The last German primaballerina
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