Semir Plivac
1979 in Bijeljina (Bosnien-Herzegowina) geboren, kam 1992 als Flüchtling in einem oberösterreichischen Bergdorf an. Von 2000 bis 2003 studierte er in Graz Psychologie. Nach zahlreichen gescheiterten Versuchen, beruflich Fuß zu fassen – z. B. im Verkauf, in der Gastronomie, auf der Baustelle, bei der Post und sogar als Security, um nur einige zu nennen – entschloss er sich, an der Landesnervenklinik eine Ausbildung zum psychiatrischen Krankenpfleger zu machen. Seine Erfahrungen mit der deutschen Sprache verarbeitete er 2004 in seinem dramatischen Erstlingswerk, dem Dialekt-Stück Je höher das Gras, je näher die Sense, mit dem er zum Retzhofer Literaturpreis eingeladen wurde. Mit Der Tagstürzer gewann er den Dramatikerpreis der Wiener Wortstätten 2007. 2007/08 Entwicklung des Textes Ich gehe nach Hause bei den Wiener Wortstätten. Szenische Lesungen der Stücke u. a. in Wien und Graz, Abdruck in Anthologien. Seine Erzählungen Die Erde brennt und Mein Bec setzen sich mit seiner Erfahrung von Krieg und dem Widerstreit von Freiheit und Sicherheit auseinander. Außerdem nimmt das Thema Grenzen in seinen Texten einen besonderen Stellenwert ein, geografische und persönliche Grenzen, Ein- und Ausgrenzungen, Grenzwertigkeit und Grenzerfahrungen sowie die Idee der Grenzenlosigkeit.
Stücke: Je höher das Gras, je näher die Sense, 2005 Szenische Lesung: Schloss Retzhof (Leibnitz); Der Tagstürzer, 2007 Szenische Lesung: Schauspielhaus Graz; Lost Vision, Kurzgeschichte, 2007 Lesung: Kunsthaus Graz; Ich gehe nach Hause, 2008 UA: Theater an der Gumpendorferstraße (Wien).
Stand: 2011 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)
Bibliographie
folgende Publikationen enthalten Beiträge von Semir Plivac
Dialog 14
Stadt der Zukunft
Kurzdramen
Print € 14,00