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Heft 02/1979
Junge Stadt und neue Bühne
Das »Theater der Stadt Schwedt«
Broschur mit 88 Seiten, Format: 200 x 290 mm
ISSN 0040-5418
Dieses Heft ist leider vergriffen und nur noch als PDF erhältlich.
Vor einiger Zeit ließ die Pressemitteilung aufmerken, die Chemiearbeiterstadt Schwedt habe sich ein eigenes Theater zugelegt. Grund genug wohl, einmal nachzusehen, wie die Kunst beschaffen ist, die dort geboten wird, wer sie ausübt, unter welchen Bedingungen, und auf welche Ansprüche und Resonanz sie stößt.
Der erste Gang durch das neue Kreiskulturhaus Widerlegt überraschend die Annahme, die Theatergründung sei eine historische Premiere gewesen. Der Besucher erblickt da nämlich einen von Eberhard Hückstädt geschaffenen wunderschönen großflächigen »Prospect des uckermärkischen Tabak-Städtchens Schwedt an der Oder als Markgräfliche Residenz um das Jahr 1780«, der bereits ein Theater aufweist. Nachfragen ergeben schließlich, einer der Markgrafen habe damals tatsächlich 18 Jahre lang in seiner Orangerie eine Bühne unterhalten, auf der viele der großen Meister der Kunst Thalias nachweisbar aufgetreten seien, zumindest als Gäste. Sogar eine Theaterordnung sei überliefert, nach der freien Eintritt hatte, wer ordentlich gekleidet war. Das schloß zwar die Bauern und Kätner von vornherein aus, ließ aber immerhin dem Bürgertum mehr Spielraum als anderswo zu dieser Zeit. Mit dem einen theaternärrischen Fürsten aber brach die Schwedter Theatergeschichte dann auch gleich wieder ab, Kapitel 11 wurde zweihundert Jahre später begonnen, als sich im 30. Jahr der DDR der Vorhang hob zu Shakespeares »Was ihr wollt«.
SCHWEDT - KULTURHAUS - THEATER
Ehe wir darauf zu sprechen kommen, sei zunächst erwähnt, daß Schwedteszu Beginn des zweiten Weltkrieges auf etwa 8000 Seelen gebracht hatte, an seinem Ende gab es in dem völlig zerstörten Ort nur noch deren 17. Inzwischen ist aus dem kleinen Tabakstädtchen die Chemiearbeiterstadt geworden, die in ihren modernen Wohnkomplexen derzeit 52000 ständige Einwohner beherbergt und 6500 weiteren Bürgern, die einige Jahre hier beschäftigt sind - meist polnischer, jugoslawischer, indischer Nationalität - einen zweiten Wohnsitz bietet. In den nächsten Jahren sollen noch 10000 weitere Facharbeiter hinzukommen. Bis nach Polen ist es nur ein Katzensprung über die Oder, da blüht der kleine Grenzverkehr. Es ist also viel Leben in der Stadt. Es wird gut verdient, da gibt es auch hohe Ansprüche. Das zentrale Kaufhaus, umgeben von Exquisit und Delikatläden sowie mehreren Tanzgaststätten, hat fast hauptstädtische Ausmaße. Aber die aus allim Gegenden Zugezogenen brachten auch traditionelle Kulturbedürfnisse mit. Seit dem Nationalfeiertag 1978 kann auch denen Rechnung getragen werden: nach mehr als fünf jähriger Bauzeit wurde dort, wo einst das Schloß stand, ein Kulturpalast eröffnet. Eine hellerleuchtete Glasfront zieht seither Abend für Abend die Menschen von der Magistrale der Stadt her magisch in ihren Bann, und auch tagsüber erheischen die natursteinverkleideten Wände und der dreiflügelige Bühnenturm Aufmerksamkeit [...].
Aus Hans-Rainer John: Junge Stadt und neue Bühne. Das »Theater der Stadt Schwedt«, S. 35 (S. 35-38).
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Umschau | |
TdZ-Galerie (2)Rudolph Heinrich: »Die Zauberflöte« Komische Oper, 1954von Stephan Stompor | Seite 1 |
Deutsche Staatsoper BerlinDie drei Schwangeren von Rudolph / Messenbrink / Rossini. Choreographie/Inszenierung: Hermann Rudolph, musikalische Leitung: Werner Stolze, Ausstattung: Eva Bellach / Christine Strombergvon Peter Jarchow | Seite 1 |
Fernsehen der DDRMichael Kramer von Gerhart Hauptmann. Regie: Ursula Bonhoff, Ausstattung: Ulrich Vetter / Joachim Voeltzkevon Ingeborg Pietzsch | Seite 2 |
Kleine Bühne im Friedrichstadtpalast - »das ei«In seinem Garten liebt Don Perlimpin Belisa von Federico García Lorca. Regie: Herbert König, Ausstattung: Christiane Kunze / Heidemarie Schneider / Herbert Königvon Ingeborg Pietzsch | Seite 2 |
Theater AnklamEnde gut, alles gut von William Shakespeare. Regie: Peter Ibrik, Ausstattung: Dieter Klaß a. G.von Ursula Püschel | Seite 3 |
Theater StralsundKlara und der Gänserich von Armin Stolper. Regie: Wolfgang Heiderich, Ausstattung: Eberhard Söhnel a. G.von Michael Hametner | Seite 3 |
Metropol-Theater BerlinAnnie get your gun von Fields / Berlin / Gilbert. Regie: Joachim Franke, musikalische Leitung: Karl-Heinz Werner, Ausstattung: Werner Schulzvon Wolfgang Lange | Seite 4 |
Hochschule für Musik »Hanns Eisler« BerlinMoschopulos von Rudolf Wagner-Régeny. Regie: Studentenkollektiv (Leitung Erhard Fischer), musikalische Leitung: Joachim Dietrich Link, Ausstattung: Nancy Torresvon Joachim Robert Lang | Seite 4 |
Opernpraxis | Seite 5 |
Auch die Machart ist wichtigAspekte des neueren Opernschaffens unserer Republikvon Karl-Rudi Griesbach | |
Kolumne | Seite 6 |
Tractat über den Erfolgvon Rainer Kunad | |
Chronik | Seite 8 |
Chronik(5): Theaterentwicklung 1960-1963 | |
Musiktheater | Seite 9 |
Zuwachs an NeuemDietmar Fritzsche im Gespräch mit Staatsopernintendant Prof. Dr. Hans Pischnervon Dietmar Fritzsche und Hans Pischner | |
Autorenpositionen | Seite 11 |
Udo Zimmermanns Dialektik der Opervon Fritz Hennenberg | |
Oper | Seite 14 |
Gegenwart nördlich der Alpen»R. Hot« von Friedrich Goldmann in Stuttgartvon Gerhard Müller | |
Regisseure im Gespräch | Seite 15 |
Wolfgang Lange im Gespräch mit Matthias Ottovon Wolfgang Lange und Matthias Otto | |
Wagner | Seite 18 |
Der Held mit dem unbedachtsamen Bekenntnisdrang»Tannhäuser« in Dresdenvon Dieter Kranz | |
Porträt | Seite 20 |
»Mut zu sich selbst haben«Der Sänger Fritz Hübnervon Walter Rösler | |
Garderobengespräch | Seite 24 |
Garderobengespräch mit Steffie Spira(Aufgezeichnet von Hans-Rainer John)von Hans-Rainer John und Steffi Spira | |
Lessing | |
»Gehemmter Eindruck der Natur«Thomas Wieck über »Minna von Barnhelm«-Inszenierungen in Frankfurt{Oder), Greifswald und Senftenbergvon Thomas Wieck | Seite 28 |
Warum Lessing spielen?von Karl Schneider | Seite 30 |
Zwischen Tugendbegriff und GlücksverlangenMit dem Regisseur Alexander Lang sprach Anneliese Priewe während der Proben zu »Miss Sara Sampson«von Alexander Lang und Anneliese Priewe | Seite 31 |
Neu inszeniert - neu gewonnen?»Miss Sara Sampson« im Deutschen Theatervon Gerhard Piens | Seite 32 |
Theaterreport | Seite 35 |
Junge Stadt und neue BühneDas »Theater der Stadt Schwedt«von Hans-Rainer John | |
Kunst und Leben - fast komödischZur Uraufführung von Wogatzkis »Viola vor dem Tor« im »Theater im Palast«von Ursula Püschel | |
Dario Fo | |
Fauxpas mit Fo? Fo paßt spektakulären Spielern!Über den Umgang mit Dario Fos Stücken in Dresden, Stralsund und Berlinvon Jochen Gleiß | Seite 40 |
Improvisation und publikumswirksame Darstellungsmittel bei Fovon Helga Jungblut | Seite 42 |
USA | Seite 44 |
Karger Report»Fiktiver Report über ein amerikanisches Pop-Festival« in der Volksbühnevon Martin Linzer | |
Martin Linzer im Gespräch mit Hans-Diether Mevesvon Martin Linzer und Hans-Diether Meves | |
Hinter der Bühne | Seite 46 |
(15): Mitsingen EhrensacheDer Technische Direktor (Manfred Fiedler) - kein Lehrberufvon Günther Bellmann | |
Ballett | |
TemperamenteBallett-Miniaturen im Atelier-Theater des Volkstheaters Rostockvon Dietmar Fritzsche | Seite 47 |
Tanzfest der SuperlativeZum VI. Ballettfestival in Havannavon Werner Gommlich | Seite 49 |
Italien | |
Ein »Laboratorium« für alleUnser ständiger Mitarbeiter Claudio Guidi sprach mit dem italienischen Regisseur Luca Ronconivon Luca Ronconi und Claudio Guidi | Seite 52 |
Zaungast bei StrehlerAus einem Gespräch mit der Schauspielerin Elfriede Florinvon Martin Linzer und Elfriede Florin | Seite 55 |
Die Arbeit am »Sturm« ist beendetvon Giorgio Strehler | Seite 55 |
Zürich | Seite 58 |
Monteverdi aktuellZum Monteverdi-Zyklus des Opernhauses Zürichvon Wolfgang Lange | |
Szenografie international | Seite 60 |
(2): Aus der Arbeit von David Borowski (Sowjetunion)von Gunter Kaiser | |
Zuschrift - Hinweis - Polemik | |
Leserecho auf TdZ-BeiträgeZu Horst Seeger: »Gedanken zum Ensemble-Gedanken« (TdZ 10/78, S. 4)von Ernst-Otto Hamann, Hans Marggraf, Klaus Hempel und Paul Jähnichen | Seite 64 |
Leserecho auf TdZ-BeiträgeZu Christoph Funke: »Thesen zur Kritik« (TdZ 11/78, S. 4)von Horst Künzel | Seite 64 |
Leserecho auf TdZ-BeiträgeZu Jochen Gleiß: »Elegisch und ungelöst« (TdZ 10/78, S. 54)von Rolf Colditz | Seite 64 |
Sehr geehrter Kollege Colditz!von Jochen Gleiß | Seite 65 |
Zu Wolfgang Lange: »Von Platzanweisern und Universalisten« (TdZ 11/78, S. 26)von Gerold Herrmann und Walter Meißner | Seite 65 |
Sehr geehrter Herr Meißner!von Wolfgang Lange | Seite 65 |
Autorenpositionen | Seite 66 |
Stoff und Musikvon Rainer Kunad | |
TdZ-Gespräch | Seite 66 |
Warum spielen Sie »Vincent« ?fragte »Theater der Zeit« die Theater Dresden, Schwerin und Magdeburg, die Kunads Oper auf ihren Spielplan gesetzt habenvon Wolfgang Kühtz, Eberhard Schmidt und Matthias Otto | |
Stückabdruck | Seite 68 |
VincentOper in zehn Bildern nach Szenen aus dem Schauspiel »van Gogh« von Alfred Matuschevon Rainer Kunad | |
TdZ-Informativ | |
Shakespeare-Tage 1979 | Seite 73 |
Aus unserer Republik | Seite 73 |
25 Jahre Friedrich-Wolf-Theatervon Manfred Böhme | Seite 74 |
Neue Spielstätte in Cottbusvon Hasso Hartmann | Seite 74 |
Görlitzer Theater-Jugendklubvon Christian Beutler | Seite 74 |
Personelles | Seite 75 |
Die Stunde des Tanzes IIvon Dietmar Fritzsche | Seite 75 |
Die Dresdner Musikfestspiele | Seite 75 |
»Die Schumannstraße 13a« | Seite 75 |
Unterwegs | Seite 76 |
Autoren-Porträt Hanell in Pragvon Hans-Jürgen Schneider | Seite 76 |
Amerikanische Opern | Seite 76 |
Ariane Mnouchkine in Berlinvon Hans-Rainer John | Seite 76 |
»Theater der Nationen« in Venezuela | Seite 77 |
Polnische Dramatik in Warschau | Seite 77 |
Blick über die Grenzen | Seite 77 |
Die italienische Saisonvon Claudio Guidi | Seite 78 |
Neue Theatergebäude und Spielräumevon Erzsébet Bereczky | Seite 78 |
Das Theater der Werktätigen in Gottwaldovvon Runka Žaludová | Seite 79 |
Zentrales Puppentheater Sofiavon Sofia- Press | Seite 80 |
Aus-Schnitte: Peter Brook inszenierte »Maß für Maß« in Paris(In: »Frankfurter Rundschau«, 14. 12. 78)von Ruth Henry | Seite 80 |
Bücher | |
Christoph Funke: Tasso 75Henschelverlag Berlin 1978 Reihe »Dialog«, 238 S., 6,- Mvon Ingeborg Pietzsch | Seite 80 |
Ch. Funke / D. Kranz: Theaterstadt BerlinHenschelverlag Berlin 1978, 183 Seiten, 4,20 Mvon Hans-Rainer John | Seite 80 |
Seen O'Casey: Stücke 2 (1940-1960). Hgg. von Wolfgang SchuchHenschelverlag 1978, 760 S., 21,- Mvon Hans-Rainer John | Seite 81 |
Wolfram Seidner / Jürgen Wendler: Die SängerstimmeHenschelverlag Berlin 1978, 215 S., 15.- Mvon Wolfgang Lange | Seite 81 |
Peter Dietzel: Exiltheater in der Sowjetunion 1932-1937Veröffentlichung der Akademie der Künste der DDR. Henschelverlag Berlin 1978. 334 Seiten, 13,50 Mvon Hans-Rainer John | Seite 81 |
Spielpläne | Seite 82 |
Vom 16. Februar bis 15. März 1979 | |
Premieren | Seite 83 |
Vom 16. Februar bis 15. März 1979 | |
Besetzungen | Seite 84 |
Ur- und Erstaufführungen / Schauspiel / Musiktheater | |
Inhalt | Seite 88 |
Autoren | Seite 88 |
Impressum | Seite 88 |
Günther Bellmann
Erzsébet Bereczky
Christian Beutler
Manfred Böhme
Rolf Colditz
Elfriede Florin
Dietmar Fritzsche
Jochen Gleiß
Werner Gommlich
Karl-Rudi Griesbach
Claudio Guidi
Ernst-Otto Hamann
Michael Hametner
Hasso Hartmann
Klaus Hempel
Fritz Hennenberg
Ruth Henry
Gerold Herrmann
Paul Jähnichen
Peter Jarchow
Hans-Rainer John
Helga Jungblut
Gunter Kaiser
Dieter Kranz
Wolfgang Kühtz
Rainer Kunad
Horst Künzel
Alexander Lang
Joachim Robert Lang
Wolfgang Lange
Martin Linzer
Hans Marggraf
Walter Meißner
Hans-Diether Meves
Gerhard Müller
Matthias Otto
Gerhard Piens
Ingeborg Pietzsch
Hans Pischner
Sofia- Press
Anneliese Priewe
Ursula Püschel
Luca Ronconi
Walter Rösler
Eberhard Schmidt
Hans-Jürgen Schneider
Karl Schneider
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