Heft 06/2023
Theatermusik
Welttheater – Haus der Kulturen der Welt Berlin
Broschur mit 80 Seiten, Format: 215 x 285 mm
ISSN 0040-5418
Das Haus der Kulturen der Welt in Berlin hat eine wechselvolle Geschichte. Von dem amerikanischen Architekten Hugh Asher Stubbins, Jr. entworfen, wurde der Bau als Kongresshalle 1957 eingeweiht. Die zu den ikonischen Architekturen des alten West-Berlin zählende „schwangere Auster“ musste nach einem Teileinsturz des Gebäudes 1980 saniert werden und wurde – kurz vor einer anderen Zeitenwende! – im Januar 1989 zum Haus der Kulturen der Welt, mit der Spezialisierung auf die Präsentation nicht-europäischer Kulturen.
Nun wird es, nach einer nochmals notwendigen Renovierung, mit neuer Leitung wiedereröffnet. Intendant und Chefkurator Bonaventure Soh Bejeng Ndikung, studierter Biotechnologe, und sein vielköpfiges Team der verschiedensten Kunst- und Wissenschaftssparten ließen schon bei der Pressekonferenz im März erkennen, dass nun einiges anders gemacht werden soll bei der Programmierung und Kuratierung. Im Zusammenspiel beinahe wie eine Big Band, jedenfalls auch mit großem Spaß an der Sache. Ute Müller-Tischler traf sich mit Ndikung und den beiden für die Performing Arts verantwortlichen Kurator:innen, Carlos Maria Romero und Marie Helene Pereira, zum Gespräch. (S. 32–35)
Theatermusik ist stets im Wandel. Sie folgt Moden, aber auch eigenen Konventionen – und wie sie dann wieder aufgebrochen werden. Ruhr-Triennale Intendantin Barbara Frey war einst auch Schlagzeugerin. Sie spricht im Interview mit NRW-Redakteur Stefan Keim über ihre Auffassungen der Musikalisierung des Schauspiels. Thüringen-Redakteur Michael Helbing stellt das Deutsche Nationaltheater Weimar als die wohl im Moment avanciertest Musik-Schauspiel-Bühne vor, und PC Nackt, dieser Wanderer zwischen Elektro-Punk-Projekten und Theaterbühnen mit Schorsch Kamerun und Sebastian Hartmann, lud zum Gespräch auf ein Boot ein, wo die Geräusche des bewegten Wassers nebenbei auch als Sounds besprochen wurden. Ein Schwerpunkt auf den Seiten 10 bis 24.
Die fotografierten Gebilde, die Thomas Demand nach Fotos baut – ikonisch die Badewanne in einem Genfer Hotel, in der Uwe Barschel, zurückgetretener Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, 1987 unter ungeklärten Umständen starb – sind Thema eines Essays von Thomas Oberender im Kunstinsert. Was sie auch mit Theater zu tun haben, ist auf den Seiten 26 bis 31 zu lesen. Thomas Oberender wird künftig in loser Folge weitere Kunstinserts für TdZ präsentieren.
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