Heft 09/2002
Baltikum Spezial
Estland - Lettland - Litauen
Broschur mit 96 Seiten, Format: 215 x 285 mm
ISSN 0040-5418
Theatersolidarität: Die EIbeflut hat von den Kultureinrichtungen vor allem die Dresdner Theater schwer getroffen. Die Bilder von der im Keller überfluteten Semperoper gingen um die Welt. Wann dort wieder Opern aufgeführt werden können, ist noch nicht bekannt. Das Staatsschauspiel Dresden schätzt, dass die Flutschäden an allen seinen Spielstätten sich vorläufig auf 10 Millionen Euro belaufen. Der schwerste Schaden betrifft die Unterbühne im Haupthaus, wo das Wasser kostbare Technik zerstörte. Das Schlosstheater war vollständig geflutet, und auch im TiF, das man eigentlich fern der EIbe vermutet und das zudem in der ersten Etage einer ehemaligen Fabrik untergebracht ist, sind Schäden zu beklagen. Außerdem hat die Flut den Fuhrpark des Dresdner Staatsschauspiels dezimiert.
Die fur September und Oktober angekündigten sechs Premieren will man trotzdem halten, fur die Proben konnten entsprechende Ausweichspielstätten gefunden werden, so zum Beispiel das Festspielhaus Hellerau. Aber mit eisernem Willen und einem Notprogramm allein wird es nicht zu schaffen sein, die Flutschäden zu überwinden. In diesem Moment ist finanzielle Solidarität auch für die betroffenen Theater gefragt. Das Staatsschauspiel Dresden hat ein eigenes Spendenkonto eingerichtet, wo unter dem Stichwort "Flutschäden Staatsschauspiel" eingezahlt werden kann (Stadtsparkasse Dresden, Konto 34650 12 69, BLZ 850 55I 42 ).
Solidarität mit den Opfern der Flut bewegt die Theater im ganzen Land, viele haben bereits Benefizvorstellungen gegeben, spenden einen Teil der Einnahmen oder beabsichtigen dies zu tun. In Frankfurt/Oder, vor fünfJahren selbst Flutstadt, hat das "Monstertheater" in der Marienkirche beispielsweise sofort reagiert und eine Zusatzvorstellung ihrer Sommertheaterproduktion zugunsten der Flutopfer gegeben. In Magdeburg wurde im Theater der Landeshauptstadt eine Benefiz-Gala von den Mitgliedern des Opernensembles, des Chores und des Orchesters geboten. In Cottbus hat das piccolo-Theater die Einnahmen seiner Eröffnungspremiere ("bash" von Neil LaBute) gespendet, für den 1. September hat das Staatstheater Cottbus gleichfalls eine Benefizveranstaltung angesetzt. Die Beispiele ließen sich fortsetzen, und sie sind nicht auf bestimmte Regionen beschränkt. Das kleine "Kollektiv-Theater Chawwerusch" in Baden-Württemberg wollte gezielt einer hochwassergeschädigten Einrichtung der freien Szene in Sachsen helfen und fand den Kulturverein "riesa efau" - die langfristigen Folgen der Jahrhundertflut sind freilich, auch was das Theaterleben betrifft, immer noch nicht abzusehen.
Die Redaktion
Artikel | Seite |
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Artikel | Seite |
Editorial | Seite 1 |
Theatersolidarität | |
Kulturpolitik | Seite 4 |
Nicht arm und trotzdem kein GeldThomas Flierl, Berliner Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur, im Gespräch mit Thomas Irmer und Martin Linzervon Thomas Flierl, Martin Linzer und Thomas Irmer | |
Essay | Seite 6 |
Rote Armee FamilieDas Phänomen RAF im Film und auf der Bühnevon Dirk Pilz | |
Aktuelle Inszenierung | |
Der Nibelungen NotMit Moritz Rinkes "Nibelungen" hält in Worms eine schwache Event-Macht hofvon Thomas Irmer | Seite 10 |
Des Satans Liebe zur LangsamkeitAls ein Joyce der Szene setzt Frank Castorf seine russischen Kamera-Augen auf "Meister und Margarita" ins Bildvon Cornelia Niedermeier | Seite 12 |
Vollständige DemaskierungKrystian Lupa zeigt Bulgakows "Meister und Margarita" bei den Berliner Festwochenvon Piotr Gruszczynski | Seite 16 |
Festival | |
Hoftheater im NiemandslandBayreuths neuer "Tannhäuser" ist mehr arrangiert als inszeniertvon Friedrich Dieckmann | Seite 20 |
Multimedia und NeandertalImpressionen von den Theaterformen 2002 in Braunschweig und Hannovervon Michael Quasthoff | Seite 23 |
Fächer des UnglücksDea Lohers "Magazin des Glücks" bei den Autorentheatertagen am Hamburger Thaliavon Thomas Irmer | Seite 26 |
von den Städten und den WäldernDas 34. Theaterfestival im finnischen Tamperevon Anja Dürrschmidt | Seite 30 |
Auftritt | |
Théâtre de Vidy-Lausanne im Berliner Ensemble: Bessons "Kreidekreis"Berlinvon Martin Linzer | Seite 41 |
"heinerM.gerMANIA.hro", eine Müller-Collage von Lutz GrafRostockvon Thomas Irmer | Seite 42 |
Charme und Publikumsmangel - Theater der WeltKöln/Bonn/Duisburg/Düsseldorfvon Rolf C. Hemke | Seite 43 |
Zuviele Zitate - reich & berühmt 2002Berlinvon Daniel Schreiber | Seite 45 |
Kolumne | Seite 47 |
Hirschs Theatervon Martin Linzer | |
Insert | Seite 52 |
BALTIKUM SPEZIALEstland - Lettland - Litauen (Beilage) | |
Stück | Seite 53 |
Die BrückeSchauspiel in zwei Aktenvon Jaan Tätte | |
Magazin | |
Gastspielmarathon mit Derevo in Berlinvon Kristin Schulz | Seite 82 |
Fußball, Liebesschmerz, Krieg: Schöne Aussichtenvon Tristan Berger | Seite 82 |
"Perspectives" in Saarbrückenvon Barbara Engelhardt | Seite 83 |
Autorenrummel im Hotelvon Jörg Buddenberg | Seite 84 |
NachrufGerhard Meyer (1915-2002)von Martin Linzer | Seite 84 |
NachrufHorst Schönemann (1927-2002)von Martin Linzer | Seite 85 |
BücherRoland Barthes: "Ich habe das Theater immer sehr geliebt und dennoch gehe ich fast nie mehr hin". Alexander Verlag Berlin, 2002, 348 S.von Axel Schalk | Seite 85 |
Meldungen | Seite 86 |
Premierenkalender | Seite 90 |
Autoren | Seite 96 |
Impressum | Seite 96 |
Tristan Berger
Jörg Buddenberg
Friedrich Dieckmann
Anja Dürrschmidt
Barbara Engelhardt
Thomas Flierl
Piotr Gruszczynski
Rolf C. Hemke
Thomas Irmer
Martin Linzer
Cornelia Niedermeier
Dirk Pilz
Michael Quasthoff
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Daniel Schreiber
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