Heft 05/2023
Theater & Erinnerung
Wie die Vergangenheit spielt
Broschur mit 92 Seiten, Format: 215 x 285 mm
ISSN 0040-5418
Das Thema dieser Ausgabe ist „Theater & Erinnerung“. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht wie Jubiläum, Rückschau, Besinnung auf Vergangenes. Aber es ist ein besonders junges Heft geworden, von den behandelten Theaterprojekten, neuen Themen bis zu den hier (erstmals) schreibenden Beiträger:innen.
Im Schwerpunkt (wie schon auf dem Titelbild) wird die Kooperation der Berliner Schaubühne mit dem Jugendclub des Piccolo Theaters in Cottbus vorgestellt, dazu das Projekt „Time Busters“ an den Münchner Kammerspielen. (S. 12 bis 25) Die zentrale These für diese Arbeiten lautet: Erinnerung ist Arbeit an der Gegenwart. Und die kann in der Arbeit mit Jugendlichen außerordentlich wertvoll sein und auch den Theatern wiederum neue Perspektiven eröffnen. Also als Arbeit an deren Zukunft.
Tief in die Vergangenheit der deutschen Dramatik geht der Essay von Sophie-Margarete Schuster zurück, zu Roswitha von Gandersheim, der mittelalterlichen Dichterin, mit einem feministischen Sprung in unsere Gegenwart. (S. 70) Der Schauspieler Jonny Hoff, Jahrgang 1993, untersucht in unserer Serie „Warum wir das Theater brauchen“, warum Generationsschranken überwunden werden müssen. Dafür versetzt er sich in die Situation eines 15 jährigen, der heute zum ersten Mal im Theater sitzt. (S. 74)
Dass es inzwischen in mehreren Ländern Europas Bewegungen gibt, die für eine Commonisierung der städtischen oder staatlichen Theater eintreten, damit diese dann auch andere Leitungs- und Publikumsstrukturen entwickeln, ist sicher nicht so bekannt wie die seinerzeit spektakuläre Besetzung der Berliner Volksbühne durch „Staub zu Glitzer“. Cecilia Hussinger, Mitglied dieses Aktivistist:innen-Kollektivs, berichtet von einem Austausch dieser Gruppen in Bologna unter dem Stichwort „Vernetzen und Besetzen“. (S. 82)
The Wooster Group, diese seit den späten 1970er Jahren unermüdliche Truppe der New Yorker Theateravantgarde, gehört dagegen zu den Veteran:innen des Welttheaters mit immer wieder neuen Ideen für ihre Arbeiten und dabei aufschlussreichen Rückblicken. Für ein Interview bestand die Leiterin und Regisseurin Elizabeth LeCompte darauf, dass auch die Schauspielerin Kate Valk dabei sein müsse. Denn die Zeit der als genialisch porträtierten Einzelkünstler sei im Theater lange schon vorbei. Und außerdem erinnern sich zwei immer besser als nur eine. Hier ab S. 28.
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Nathalie Eckstein Thomas Irmer
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