Der Künstlerinnenpreis 2019 geht an die Dramaturginnen Carena Schlewitt und Patricia Nickel-Dönicke
Der mit 15 000 Euro dotierte Künstlerinnenpreis Nordrhein-Westfalen wird für „beispielhaftes Engagement und künstlerische Impulse in den Darstellenden Künsten“ verliehen. Carena Schlewitt erhält den Hauptpreis in Höhe von 10 000 Euro und Patricia Nickel-Dönicke den Förderpreis in Höhe von 5000 Euro.
Der Künstlerinnenpreis wird seit 1996 jährlich, dieses Jahr am 23. November im Schauspiel Köln, von der Landesregierung vergeben. Ziel sei es, die öffentliche Präsenz von Künstlerinnen in den unterschiedlichen Sparten zu stärken. Das Juryverfahren sowie die Preisverleihung werden vom Frauenkultur-büro Nordrhein-Westfalen organisiert und durchgeführt.
Carena Schlewitt (1961 in Leipzig geboren) ist seit der Spielzeit 2018/19 Intendantin des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau. Sie studierte Theaterwissenschaft an der Humboldt Universität Berlin und wirkte als Dramaturgin und Kuratorin an verschiedenen freien Produktionshäusern (Podewil Berlin; FFT Düsseldorf; HAU Berlin) und bei internationalen Festivals (Theater der Welt; HAU Berlin). Schwerpunkte ihrer Arbeit waren unter anderem die Transformationsprozesse in Ostdeutschland, Osteuropa und China. Sie war in diversen Jurys tätig, zurzeit ist sie Mitglied der Fachkommission der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia. Von 2008 bis 2018 war sie Künstlerische Leiterin der Kaserne Basel und von 2012 bis 2018 zusätzlich des internationalen Theaterfestivals Basel.
Patricia Nickel-Dönicke ist zurzeit Chefdramaturgin des Theaters Oberhausen. Die gebürtige Potsdamerin studierte Neuere deutsche Literatur & Medien sowie Politikwissenschaften in Marburg und Dramaturgie in Frankfurt/ Main, wonach sie als Dramaturgin an den Theatern Osnabrück, Halle, Heidelberg und Mainz arbeitete. 2017 wurde sie Chefdramaturgin in Oberhausen. Autorenförderung und Gegenwartsdramatik bilden einen besonderen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Sie erhielt für ihre Arbeit bereits den Preis der Deutschen Theaterverlage zur Förderung der Sprech- und Musikdramatik. 2021 übernimmt Nickel-Dönicke die Schauspieldirektion am Theater Luzern.
Carena Schlewitts Werdegang, ihre künstlerische Arbeit und impulsgebende Ausstrahlung verkörpere, so die Jury, in herausragender Weise die ganze Breite des heutigen Berufsbildes Dramaturgie. Schlewitt hätte früh auch auf internationale Kooperationen und interdisziplinäre Projekte gesetzt und die Neugründung von Institutionen mit ausgeprägtem Gespür für gesellschaftliche Prozesse gestaltet. Darüber hinaus agiere sie mit großem Geschick als Vermittlerin zwischen Kunst und Publikum, Kulturbetrieb und Politik.
„Die beiden Dramaturginnen Carena Schlewitt und Patricia Nickel-Dönicke wirken in den Theaterhäusern in Dresden und Oberhausen mit beispielhaftem Engagement für die Darstellenden Künste und setzen mit ihrer Arbeit wichtige künstlerische Impulse. Ich gratuliere den beiden Preisträgerinnen sehr herzlich zur Auszeichnung“, so NRW-Kultur- und Wissenschaftsministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen.