Goldenes Verdienstzeichen für Johann Kresnik
Dem Regisseur und Choreografen Johann Kresnik wurde das Goldene Verdienstabzeichen des Landes Wien durch die Stadträtin für Kultur und Wissenschaft, Veronica Kaup-Hasler, verliehen. Die Auszeichnung begründete sie wie folgt:
„Er ist, was es heute allzu selten gibt: ein Künstler mit Wut im Bauch, ein Berserker mit Aggressionslust und blutendem Herzen zugleich. Johann Kresnik hat über viele Jahrzehnte hinweg sein ‚Choreografisches Theater‘ entwickelt und gesellschaftlich brisante Themen auf die Bühne geholt – sei es in seinem frühen Ballett zum Attentat auf Rudi Dutschke von 1968, sein Requiem auf Ulrike Meinhof 1990 oder auch 2005 mit Spiegelgrund. Er gehört zu den exponiertesten politischen Kämpfern der jüngeren Theatergeschichte. In unserer geordneten, leiser gewordenen, wohlerzogenen Zeit brüllt er an gegen das allgemeine Schweigen, mit Pathos und Trauer, Brutalität und Leidenschaft wütet er gegen Tabus, inhaltliche wie ästhetische. Kresniks beeindruckendes Lebenswerk steht für Haltung, Gesellschaftskritik und Innovation.“
Die Verleihung fand im Anschluss an die Eröffnung des ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival statt.
Im September 2019 erscheint der Band "Rebellen beißen nicht? Über Johann Kresniks choreografisches Theater" im Verlag der Zeit.