Hörspielpreis der Kriegsblinden geht an Sibylle Berg und Marina Frenk
Der diesjährige Hörspielpreis der Kriegsblinden der Film- und Medienstiftung NRW geht and „Und jetzt: Die Welt“ von Sibylle Berg und Marina Frenk, in der Regie von Stefan Kanis (MDR).
Ein wildes, furioses, atemloses Stück, voll ätzender Komik und tiefer Verzweiflung, zum Lachen, wenn man denn nicht heulen muss, grandios dargeboten von Marina Frenk. Sie gibt vier jungen Frauen ihre Stimme, die sich durch die Fallstricke und Forderungen einer absurden Welt durchzubeißen versuchen – selbstbewusst und hoffnungslos, abgeklärt und aufbegehrend. Die Jury hob besonders hervor, wie es Marina Frenk gelingt, mit ihrer unglaublich vielseitigen Stimme das „Theaterstück des Jahres 2014“ in ein Hörspiel zu verwandeln. Sie verleiht den vier unterschiedlich Frauenrollen Präsenz, sie lamentiert, spottet, trotzt, lästert, haspelt, kreischt und seufzt, sie tönt wie eine rostige Trompete, sie singt eigene Lieder und macht aus Klassikern durch ihr Arrangement und Interpretation etwas Neues. Die Jury sah in Marina Frenk eine Mit-Urheberin des Hörspiels.
Neben der MDR-Produktion waren „Die lächerliche Finsternis“ von Wolfram Lotz, Regie: Leonhard Koppelmann (SWR) und „The King is Gone – Des Bayernkönigs Revolutionstage“von Andreas Ammer und Markus und Micha Acher (BR) (Nach einem zeitgenösischem Text von Benno Sailer), nominiert.
Der renommierte Ehrenpreis für deutsche Hörspielautoren wird seit 1952 vom Bund der Kriegsblinden Deutschlands e.V. an ein von einem deutschsprachigen Sender konzipiertes und produziertes Original-Hörspiel verliehen, das in herausragender Weise die Möglichkeiten der Kunstform realisiert und erweitert. Träger ist der Bund der Kriegsblinden Deutschland und seit 1994 die Film- und Medienstiftung NRW.