Regisseur Luk Perceval wird mit dem Baltic Star ausgezeichnet
Der flämische Theatermacher Luk Perceval wurde mit dem 14. Baltic Star in Sankt Petersburg ausgezeichnet. Die Auszeichnung würdigt Künstler, die sich mit ihrer Arbeit besonders für den kulturellen Austausch zwischen den baltischen Ländern einsetzen. Sie wird u.a. vom russischen Kulturministerium, dem Kulturkomitee der Stadt Sankt Petersburg und dem Baltic International Festival verliehen. Zu den ehemaligen Gewinnern gehören u.a. Andrzej Waida, John Neumeier, Aleksandr Sokurov, Krzysztof Penderecki, Arvo Pärt und Lev Dodin.
Luk Perceval widmet seinen Preis dem russischen Regisseur Kirill Serebrennikov. Serebrennikow steht wegen dem fraglichen Vorwurf der russischen Regierung, staatliche Gelder unterschlagen zu haben, unter Hausarrest. Der Preisträger spricht sich außerdem für die wichtige demokratische Funktion von Kunst aus. Den manipulativen politischen Machtspielen vielerorts müsse mit der Darstellung von Wahrheit und einer klaren Haltung gegengehalten werden: „In times when "fake news" - serving political forces that represent perverse capitalist interests - are manipulating the public opinion, art must play its core role and express the truth. That was and is the vital democratic function of art, and the theatre, throughout the centuries: to be the voice of the people. I dedicate this award to all artists that are by political force repressed and not allowed to speak the truth. I especially dedicate this honourable award to Mr Kirill Serebrennikov, to support him and his family to have the courage to stand for the truth."
Eine von Percevals jüngsten Produktionen „Hunger. Trilogie meiner Familie“ nach Émile Zola war zuletzt auf der Ruhrtriennale zu sehen. Theater der Zeit berichtet in der kommenden November Ausgabe darüber.