Susann Maria Hempel ausgezeichnet
Autoren- und Produzentenpreis der Schwankhalle Bremen 2012 vergeben
Für das installative Filmprojekt „RETTET DEN MÜLL! Oder: Von der Unmöglichkeit, Abfall zu archivieren“ ist die Filmemacherin und Performerin Susann Maria Hempel mit dem 9. Autoren- und Produzentenpreis der Alte Liebe Produktionen in der Schwankhalle Bremen ausgezeichnet worden.
Hempels Projekt setzte sich in diesem Jahr gegen gut sechzig Bewerbungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum sowie aus dem europäischen Ausland durch. Die Jury lobte das „filigranes wie überzeugendes Konzept zur künstlerischen Auseinandersetzung nicht nur mit dem Müll an und für sich, mit seinen gesellschaftlichen und privaten Bedeutungsräumen […]” Hervorgehoben wurde der ungewöhnliche Zugang zum Thema: „Dass Hempel sich in einer Zeit, da Müllsammeln zum Event und Recycling zur Doktrin erhoben wird, ganz anders auf Nachgelassenes und Weggeworfenes konzentriert, zeigt ihre Fähigkeit, gerade im Alltäglichsten einen geeigneten Zugangspunkt zu den Strukturen zu suchen (und zu finden), die die Welt und die Gegenwart in denen wir leben ausmachen.”
Susann Maria Hempel wurde 1983 in Greiz (Thüringen) geboren und studierte Mediengestaltung mit dem Schwerpunkt Kurz- und Experimentalfilm an der Bauhaus-Universität Weimar. 1999 bis 2009 war sie als Musikerin, Darstellerin und künstlerische Mitarbeiterin beim Performance- und Künstler- Kollektiv „Theaterhaus Weimar“ tätig. Seit 2006 entstanden diverse Kurz-, Experimental- und Essayfilme. Zuletzt „Die Fliegen“ (2010, ausgezeichnet mit dem Publikumspreis des IKFF Hamburg). Die derzeit laufende Arbeit an dem Experimentalfilm „Die Zeit, die bleibt“ anlässlich des Abrisses des Greizer Theaters wurde mit dem 20. Bremer Videokunstförderpreis ausgezeichnet.
Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird seit 2004 an Künstler vergeben, die sich relevanten gesellschaftlichen und politischen Fragestellungen widmen und die zugleich zeitgemäße performative Formen im Sinne eines erweiterten Autorenbegriffs erforschen. Gefördert wird der Preis durch die Karin und Uwe Holweg-Stiftung.
Quelle: PM Schwankhalle Bremen