Hamburg: DDR-Schauspielerin und Sängerin Eva-Maria Hagen verstorben
Die "Brigitte Bardot der DDR", Eva-Maria Hagen, ist am 16. August im Alter von 87 Jahren in Hamburg gestorben. Diese Mitteilung gab das Management ihrer Tochter Nina Hagen am 19. August heraus. Geboren wurde Eva-Maria Hagen am 19. Oktober 1934 in Költschen in Hinterpommern im heutigen Polen. Nach einer Lehre zur Maschinenschlosserin begann sie 1952 ein Schauspielstudium in Ost-Berlin und debütierte 1953 noch unter der Leitung von Bertolt Brecht am Berliner Ensemble. Schnell avancierte sie zu einer der erfolgreichsten Schauspielerinnen der DDR, insbesondere als Blumenmädchen Eliza im Musical "My Fair Lady" am Stadttheater Dessau sowie als Hauptdarstellerin der DEFA-Filmkomödie "Vergesst mir meine Traudel nicht" von 1957. Nach Mitwirkung in über 50 TV- und Kino-Filmen der DDR, erhielt sie durch den Kontakt zu dem regimekritischen Liedermacher Wolf Biermann zunächst weniger Engagements und verließ schließlich als seine Lebensgefährtin nach dessen Ausbürgerung und einem Berufsverbot 1977 mit ihrer Tochter Nina Hagen die DDR. Neben dem Film und dem Theater arbeitete sie anschließend in der BRD auch als Chansonsängerin und Autorin. Nach der Wiedervereinigung drehte sie wieder Filme in Potsdam-Babelsberg , spielte als "Medea" oder "Mutter Courage" am Ernst-Deutsch-Theater Hamburg und sang Brecht-Lieder am Berliner Ensemble. Kulturstaatsministerin Claudia Roth zu ihrem Tod: "Mit Eva-Maria Hagen verlieren wir eine großartige, vielseitige und mutige Künstlerin, in deren Biographie sich die deutsch-deutsche Geschichte spiegelt - sie hat mit ihrer Kunst Geschichte geschrieben". Von Tochter Nina Hagen und Enkelin Cosma-Shiva Hagen heißt es: "Wir trauern voller Sehnsucht, in Liebe und Dankbarkeit."