Imre Kertész gestorben
Der ungarische Nobelpreisträger Imre Kertész ist tot. Nach langer Krankheit ist er im Alter von 86 Jahren in Budapest gestorben.
Kertész, 1929 in Ungarn geboren, musste 1944 die Besetzung Ungarns durch die deutschen Truppen miterleben, er wurde ins KZ deportiert. Diese schreckliche Erfahrung hat ihn, wie er betonte, zum Schriftsteller gemacht. In seinen Werken versuchte er diesen Lebensabschnitt zu verarbeiten. Zu den wichtigsten Werken zählt der „Roman eines Schicksallosen“. 1975 in Ungarn erschienen, wurde das Werk erst 1985 angemessen rezipiert. Die erste deutsche Übersetzung ist 1990 erschienen.
Kertész wurde 2002 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Er ist bis heute der einzige Literaturnobelpreisträger seines Landes. Zudem erhielt er in den 1990er Jahren den Brandenburgischen Literaturpreis sowie den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung und im Jahr 2000 den „Welt“-Literaturpreis.