Residenztheater
Suhrkamp Verlag will mit einstweiliger Verfügung die Absetzung von Castorfs „Baal" Inszenierung erwirken
Laut Presseinformation des Münchner Residenztheaters beantragt der Suhrkamp Verlag offenbar vor Gericht eine einstweilige Verfügung zur Absetzung zukünftiger „Baal"-Aufführungen in der Inszenierung von Frank Castorf.
Martin Kušej, Intendant des Residenztheaters, äußerte Unverständnis gegenüber dem Schritt des Verlages und verteidigte die Inszenierung als einen „ästhetisch herausfordernden und inhaltlich bezwingenden Abend“. Dem Verlag sei bei der Vergabe der Aufführungsrechte an das Residenztheater die Arbeitsweise und Ästhetik des Regisseurs Castorf vertraut gewesen. Bereits weit vor Probenbeginn habe das Theater zudem den Rechtsinhabern des Brecht-Textes die literarische und szenische Erarbeitung des Stückes kenntlich gemacht.
In seiner Inszenierung, in der Baal als Alter-Ego des gefräßigen Europas installiert ist, hatte Frank Castorf unter anderem literarische Fußnoten, Assoziationen und Zitate von Arthur Rimbaud verwendet und das Stück interpretatorisch und sprachlich angereichert.
Quelle: PM Residenztheater