50 Jahre Schaubühne
1962 – 2012
Herausgegeben von Jürgen Schitthelm
Hardcover mit 600 Seiten, Format: 225 x 285 mm
ISBN 978-3-943881-00-4
Dieses Buch ist leider vergriffen
Eine Dokumentation der 403 Premieren und weiterer Aktivitäten.
Mit 585 Fotos aus 115 Aufführungen sowie Zitaten aus der Theaterkritik.
Am 21. September 2012 wird die Schaubühne 50 Jahre alt! 1962 gründete der heute noch amtierende Direktor Jürgen Schitthelm zusammen mit Leni Langenscheidt, Waltraut Mau, Dieter Sturm und Klaus Weiffenbach die „Schaubühne am Halleschen Ufer" als privates Theater mit politisch und sozial engagiertem Spielplan. Mit dem Engagement von Peter Stein als Künstlerischer Leiter im Jahr 1970 und der Zusammenarbeit mit den Regisseuren Klaus Michael Grüber und Luc Bondy, den Schauspielern Jutta Lampe, Edith Clever, Bruno Ganz und vielen anderen wurde hier Theatergeschichte geschrieben - zunächst am Halleschen Ufer, seit 1981 im Mendelsohn-Bau am Lehniner Platz.
In die Reihe der mit der Schaubühne verbundenen Regisseure gehören Robert Wilson, Andrea Breth, Thomas Ostermeier, Falk Richter und Luk Perceval sowie die Schauspieler Peter Simonischek, Thomas Thieme, Thomas Bading, Jule Böwe, Lars Eidinger und Judith Engel.
Mit der Übernahme der Künstlerischen Leitung durch Thomas Ostermeier in der Spielzeit 1999/2000 hat die Schaubühne ihren Ruf als eines der führenden deutschsprachigen Theater im In- und Ausland neu akzentuiert - zahlreiche Gastspiele in aller Welt, Preise und Auszeichnungen für Regisseure, Inszenierungen und das Ensemble bestätigen das eindrucksvoll. Die Schaubühne steht heute für eine zeitgenössische, experimentelle und internationale Theaterarbeit.
Inszenierungen wie „Die Orestie" und „Die Bakchen", „Triumph der Liebe", „Der einsame Weg", „Körper", „Nora", „Hamlet", „TRUST" und „Maß für Maß" haben das Haus als Welttheater geprägt. Das Buch gibt Einblick in die einflussreiche Geschichte der Schaubühne und dokumentiert mit zahlreichen Fotos und Besetzungsangaben, positiven und negativen Pressestimmen 107 ausgewählte Inszenierungen aus den verschiedenen Epochen. Eine vollständige Chronik aller Produktionen ergänzt den Band.
Der vorliegende Band verzeichnet Spielzeit für Spielzeit alle Aufführungen der Schaubühne, die seit ihrer Gründung im Jahre 1962 während eines halben Jahrhunderts entstanden sind und ihren mitunter schwierigen Weg zu den Zuschauern gesucht und oft auch gefunden haben. Der Anlass, die im Dunst der Jahre unvermeidlich verblassende Erinnerung mit einem Buch der Bilder reizen zu wollen, ist zwar durch das bloße Datum eines fünfzigjährigen Bestehens gegeben, liefert indes auch den (natürlich bestreitbaren) Grund, die vergangene Zeit noch einmal in Bild und Text erstehen zu lassen. Ob allerdings damit ein Unterfangen schon entschuldigt ist, das sich so sträflich von der lebendigen Darbietung entfernt, von allem, was Eigenart und Einzigartigkeit des Theaterspielens ausmacht, muss freilich so unentscheidbar und ungreifbar bleiben wie der Wirkraum selbst, in dem sich ein Theater behaupten und gleichermaßen auf Gegenliebe wie Ablehnung stoßen kann.
Es lag außerhalb jeglicher Absicht, etwa die Geschichte der Schaubühne schreiben oder auch nur mit mehr oder minder gefälligen Selbstdarstellungen aufwarten zu wollen. Die Argumentation pro domo erfolgt ausschließlich mit Hilfe dessen, was vom Flüchtigen und Leibhaften der theatralischen Bewegung übrig geblieben ist. Von diesen noch sichtbaren Resten soll daher Rede und Ansicht sein, von Bildern, die ihre eigene Geschichte erzählen und sich den Einschränkungen einer nachträglichen Lesbarkeit, die haltlos oder gefasst dem Erinnern und Vergessen Raum bietet, überantworten.
Dem Gebrauch, den der Betrachter von der hier vorgelegten Dokumentation macht, soll nicht im Geringsten vorgegriffen werden, darum müssen einige wenige Hinweise zum Aufbau des Bandes genügen. Zunächst einmal sind sämtliche 403 Inszenierungen der vergangenen fünfzig Jahre mit den am Stück Beteiligten verzeichnet. Von der ursprünglichen Absicht, alle Aufführungen mit Fotografien zu dokumentieren, musste abgesehen werden. Drei Bände wären vonnöten gewesen, ein Vorhaben, das nicht zu stemmen war, aber auch einen auftrumpfenden, einem Theater nicht anstehenden Duktus gehabt hätte. So haben wir uns entschieden, mit einer Auswahl von 115 Inszenierungen einen Querschnitt unserer Arbeit in Bildern zu zeigen, die in markanten Ausschnitten den Charakter der jeweiligen Aufführung belegen und als Auftakt einer jeden Spielzeit vorangestellt sind. Ferner sind dazu Kritiken zu lesen, bei deren Auswahl versucht wurde, jeweils ein aussagekräftiges Für und Wider zu finden. Dass aus Platzgründen zuweilen ungeniert gekürzt werden musste, um Tendenzen deutlicher hervorzuheben, spricht weder gegen die geäußerte Meinung noch Kompetenz der Kritiker.
Die durch das jährlich stattfindende »Festival Internationale Neue Dramatik« und die im Rahmen der Theaterpädagogik arbeitende Jugendtheatergruppe »Die Zwiefachen« in den vergangenen 13 Jahren realisierten Projekte sind in chronologischer Abfolge vermerkt. Darüber hinaus sind die szenischen Möglichkeiten des multifunktionalen, in drei Spielstätten teilbaren Theaterraums am Lehniner Platz dokumentiert.
Wir danken allen, die am Zustandekommen des Bandes mitgewirkt haben, vor allem aber Sabine Ganz, Maja Zade und Jürgen Fehrmann, die den Großteil der Arbeit zu bewältigen hatten, sowie Nicole Gronemeyer und Sibyll Wahrig, die mit großer Geduld die Herstellung des Bandes betreut haben.
Gewidmet ist der Band den Schauspielern, die einst oder jetzt mit ihrem Einsatz dafür gesorgt haben, dass die Liebe zum Theater kein leerer Wahn ist.
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Vorbemerkungvon Jürgen Schitthelm | Seite 7 |
Schaubühne am Halleschen Ufer1962 – 1981 | Seite 8 |
Schaubühne am Lehniner Platz1982 – 2012 | Seite 176 |
Die Räume der Schaubühnevon Jan Pappelbaum | Seite 572 |
Anhang | |
Festival Internationale Neue Dramatik (F.I.N.D.) | Seite 588 |
Die Zwiefachen | Seite 590 |
Direktion und Künstlerische Leitung | Seite 592 |
Abbildungsverzeichnis | Seite 593 |
Inszenierungsverzeichnis | Seite 594 |
Zum Herausgeber
Jürgen Schitthelm
Weitere Beiträge von Jürgen Schitthelm
Vorbemerkung
Wir hatten ein Theater, aber eigentlich hatte das Theater uns
Die Schaubühne der unzynischen Vernunft
Jürgen Schitthelm, Jens Hillje und Jochen Sandig im Gespräch
Versuch einer Selbstdarstellung
Die Schaubühne am Halleschen Ufer 1966
Vorwort
Bibliographie
Beiträge von Jürgen Schitthelm finden Sie in folgenden Publikationen:
50 Jahre Schaubühne
1962 – 2012
Heft 09/2012
Eine Frage der Haltung: Lars Eidinger / Jürgen Schitthelm
50 Jahre Schaubühne Berlin
Heft 06/2004
Theaterkritik
Sinn und Unsinn
Jeden Monat die wichtigsten Themen bei Theater der Zeit
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