Forschung als & | Research as an Ampersand

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Geschäftsordnung PAFI, «Performing Arts and Film Institute Zurich»
Im Herbst 2006 erhielt ich den Auftrag, eine Geschäftsordnung für das Forschungsinstitut des Departements Theater, Tanz und Film zu erstellen. Ich holte mir Rat bei Dr. Max Salm vom Schweizerischen Wissenschafts- und Technologierat (heute SWIR), der mir bei einer Evaluation der Fachhochschulen aufgefallen war, und bei Dr. Martin Dreier, der wenige Jahre zuvor ein vergleichbares Konzept für die Schweizerische Theatersammlung in Bern erstellt hatte.

Es galt, sich an die üblichen Formalien zu halten: Geschäftsreglement erstellen, durch juristischen Beistand absichern, Symposien veranstalten und zeitnah die Ergebnisse diskutieren und evaluieren. PAFI («Performing Arts & Film Institute»), das erste Arbeitspapier mit dem Ziel, «als angemessene Plattform für die anwendungsorientierte Forschung auf Departements-Ebene ein Institut einzurichten», fing entsprechend mit einem Zitat aus dem «Bundesgesetz über die Fachhochschulen» an. Dieses verpflichtet in den Artikeln 3 und 9 «jede Fachhochschule zur anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung».

Es folgten: Strategiepapier mit Vierjahresbudget, Projektplan, Beirat, Netzwerk, Symposien, Veranstaltungen, Publikationen – und auf der zweiten Seite des vierzigseitigen Dokuments eine übersichtliche Zusammenfassung, denn diese würde entscheidend sein.

Am Tag nach der offiziellen Genehmigung durch den Schulrat, wenige Wochen vor der operativen Gründung des Instituts, kamen auch die ersten Logo-Vorschläge des zuständigen Grafikers für Briefkopf, Stempel, E-Mails. Eine Zeitlang hiess folglich das Forschungsinstitut «Ipaf», «Z_ipaf» und auch «Z_hdk IPAF», immer mit einem &-Zeichen zwischen den performativen Künsten und dem Film. Das passte gut, denn von Anfang an war es unser Wunsch, Film, Tanz und Theater zwar einerseits als spezialisierte Disziplinen auszuweisen, andererseits aber auch die departementale Nähe der einzelnen Fachrichtungen zu nutzen. Die kurzen Wege zwischen den Bereichen würden sich positiv auf einen forschenden Diskurs auswirken und die Inter- und Transdisziplinarität fördern.

Diese Überlegungen sollten sich auch in der Namensgebung manifestieren, aber uns fiel partout kein Sammelbegriff für ein Institut ein, das neben Tanz und Theater dezidiert Film einschliesst. Tanz und Theater liessen sich mit ein bisschen Zähneknirschen unter dem im Englischen verbreiteten «Performing Arts» subsumieren, selbst bei nicht-professionellem Theater, Street Art oder musikalischeren Formen. Ausserdem würde es den Institutsnamen erheblich verkürzen. Aber subsumiert mit Film?

Am Ende blieben die zwei Favoriten «Institute for the Performing Arts & Film» und «Institute for the Performing Arts and Film».

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