Arbeitsbuch 19
Theater der Welt
Herausgegeben von Dorte Lena Eilers, Frie Leysen und Christine Peters
Paperback mit 160 Seiten, Format: 215 x 285 mm
ISBN 978-3-940737-73-1
- Theater der Welt 2010 (Essen und Mülheim an der Ruhr)
„Theater der Welt" nimmt seine Leser mit auf eine Reise rund um den Globus und begibt sich mit ihnen auf die Suche nach den derzeit spannendsten Produktionen auf dem internationalen Kunstmarkt: Welche zeitgenössischen Theaterformen sind gerade in Japan oder Südafrika am entstehen? Wie entwickeln Künstler aus Thailand, Italien und Mexiko ihre künstlerische Identität? Woher beziehen sie ihr Material? Woher ihre Inspiration? Und wie radikal platzieren sie ihre Kunst in der Gesellschaft?
In ausführlichen Porträts präsentiert das Arbeitsbuch ein Kaleidoskop weltbekannter Künstler aus Europa, Afrika, Asien, Amerika und Ozeanien, die auf dem internationalen Festival Theater der Welt in Essen und Mülheim an der Ruhr zu Gast sein werden. Es liefert dabei Einblicke in unterschiedlichste globale Lebensund Arbeitsrealitäten aus den Bereichen Theater, Oper, Bildende Kunst, Film, Tanz und Performance.
Bei „Theater der Welt" geht es nicht nur um Potenziale der Überschreitung von Gattungsgrenzen, sondern auch um einen dezidierten Blick auf das kulturell Andere und jeweils Besondere des künstlerischen Zugriffs, gerade im Verhältnis von westlichen zu nicht-westlichen Künsten. Das Arbeitsbuch versammelt so vielfältigste Künstlerpersönlichkeiten und ihre Weltwahrnehmung zu einem breiten Spektrum zeitgenössischer Kunst und gibt Einblicke in die verschiedenen künstlerischen Sprachen und Handschriften weltweit.
PDF-Download: The interviews translated in English (70 MB ZIP-File)
Die zwölfte Ausgabe von Theater der Welt in Essen und Mülheim an der Ruhr nimmt den Titel beim Wort, steht daher nicht unter einem bestimmten Motto. Theater der Welt ist ein Künstlerfestival und somit keine thematische Verkettung der bemerkenswertesten Inszenierungen der globalisierten Theaterwelt, keine Show der Besten. Starke Künstlerpersönlichkeiten stehen im Mittelpunkt dieser Ausgabe, denn sie sind es, die man kennenlernen muss - sie sind keine Repräsentanten ihrer Kultur oder der Probleme und Konflikte ihrer Heimat, sondern sprechen für sich und über ihre Vorstellungen und Interpretationen von Welt. Die Medien und Darstellungsformen, die sie für ihre Projekte gewählt haben, sind dabei nicht vordringlich charakteristisch; spartenübergreifendes Arbeiten ist für viele von ihnen selbstverständlich. In urbanen Kontexten situiert - die Künstlerinnen und Künstler arbeiten unter anderem in Mexiko-Stadt, Bangkok, Pretoria, Budapest, Buenos Aires, in Singapur, Paris, Johannesburg, Los Angeles oder Moskau -, trennt sie der geographische Raum, doch teilen sie die Zeit, in der wir leben. Diese, ihre und unsere, Zeitgenossenschaft begreift Theater der Welt als eine gemeinsame Sprache. Das Zusammentreffen, der Clash ihrer Visionen, die Verschränkung der Welt mit dem Ruhrgebiet und des Ruhrgebiets mit der Welt führen unvermeidbar zu produktiven Missverständnissen. Im Dialog lassen sich diese hinterfragen, korrigieren, die eigene Weltsicht, der eigene Standpunkt dadurch feiner nuancieren - aber nur, wenn man akzeptiert, dass Missverständnisse eine schöne, produktive Sache sind.
Da beim Festival in einem Zeitraum von knapp drei Wochen lediglich ein Ausschnitt der Weltsichten der Künstler präsentiert werden kann, versammeln Theater der Zeit und Theater der Welt in dem vorliegenden Arbeitsbuch ausführliche Interviews mit den Künstlerinnen und Künstlern, die eigens für diese Publikation geführt wurden.
In den per E-Mail, Telefon und live geführten Gesprächen geben die Künstlerinnen und Künstler Einblicke in ihre jeweiligen Lebens- und Arbeitsrealitäten. Sie erzählen von ihrem Werdegang, von dem Ort, an dem sie leben, von ihrer Sicht auf das kulturell jeweils Andere, Spezifische oder Ähnliche und erläutern ihre Standpunkte zur künstlerischen Produktion im globalen Zeitgeschehen. Auf diese Weise sind die vorliegenden 32 Zeitzeugenporträts konstitutiver Teil des geistigen, kreativen und kritischen Kapitals von Theater der Welt 2010 und Ausdruck einer vielschichtigen Spurensuche, die den unterschiedlichen Sprachen und Sprechakten auch in Textform begegnet. Im Widerhall dieser Vielstimmigkeit begreift sich Theater der Welt 2010 als Welttheater im kosmopolitischsten Sinne.
Wir danken allen Künstlerinnen und Künstlern für ihre Energie, Geduld und Zeit, die sie zur Beantwortung unserer Fragen aufgebracht haben, sowie für ihre differenzierte Auseinandersetzung.
Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünschen wir eine elektrisierende und erhellende Lektüre.
Die Herausgeberinnen
Dorte Lena Eilers, Frie Leysen und Christine Peters
Kapitel | Seite |
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Kapitel | Seite |
Editorialvon Dorte Lena Eilers, Christine Peters und Frie Leysen | Seite 4 |
Theater der WeltGruß und Erinnerungvon Ivan Nagel | Seite 6 |
BerlinAntwerpen | Seite 10 |
Brave New WorldsKinshasa / Guangzhou | Seite 15 |
John CaleNew York | Seite 25 |
Guy CassiersAntwerpen | Seite 30 |
Romeo CastellucciCesena | Seite 34 |
Beatriz CataniLa Plata | Seite 39 |
Chiharu ShinodaTokio | Seite 43 |
Lav DiazManila | Seite 46 |
Willi DornerWien | Seite 50 |
Gabriel GarridoGenf /Buenos Aires | Seite 55 |
Mpumelelo Paul GrootboomPretoria | Seite 59 |
Wen HuiPeking | Seite 64 |
William KentridgeJohannesburg | Seite 68 |
Pichet KlunchunBangkok | Seite 81 |
Dmitry KrymovMoskau | Seite 85 |
Tsai Ming-LiangTaipeh | Seite 90 |
Hans Peter LitscherParis | Seite 94 |
Ery MefriPadang | Seite 98 |
Daisuke MiuraTokio | Seite 103 |
Kornél MundruczóBudapest | Seite 107 |
Ho Tzu NyenSingapur | Seite 111 |
Bouchra OuizguenMarrakesch | Seite 115 |
Rachid OuramdaneParis | Seite 119 |
Béla PintérBudapest | Seite 123 |
Lemi PonifasioSamoa / Auckland | Seite 126 |
Anna RispoliBrüssel /Bologna | Seite 131 |
Wael ShawkyAlexandria | Seite 135 |
Kristian SmedsHelsinki | Seite 140 |
Elia SuleimanJerusalem | Seite 145 |
Claudio Valdés KuriMexiko-Stadt | Seite 149 |
VerdensteatretOslo | Seite 154 |
Kris VerdonckBrüssel | Seite 158 |
Produktionsübersicht | Seite 163 |
Herausgeberinnen | Seite 167 |
Impressum | Seite 168 |
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Zu den HerausgeberInnen
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Frie Leysen
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