Der "Runde Tisch über die Zukunft des deutschen Theaters" hat seine Arbeit aufgenommen, ein Papier wurde diskutiert, das die Hand- und Unterschrift des DBV-Geschäftsführers trägt. Vorschläge werden gemacht, die vernünftig sind, weil an der Praxis orientiert - aber an wessen Praxis? Sicher kann der bayerische Staatsintendant, zufällig der Arbeitgeber des Papierherstellers, mit diesen Vorschlägen etwas anfangen, aber auch er dürfte mit seiner eigenen Bürokratie Probleme bekommen.
Natürlich gehören die Intendantengagen in den Metropolen gekürzt, da jedenfalls, wo sie in astronomische Höhen heraufgepoken wurden. Abflachung des Gagengefälles heißt das, aber wo flachen wir in Sachsen-Anhalt ab? In Mecklenburg -Vorpommern? Vielleicht sollte man zunächst einmal etwas anderes fordern, nämlich: Transparenz der Preise, Kosten und auch der Promi-Einkünfte. Aber wirkliche Transparenz und nicht (mehr oder weniger gezielte) Indiskretion. Ist die Geheimniskrämerei, wenn's um's Geld geht, nicht eine der heiligen Kühe der marktwirtschaftlichen Glaubenslehre? Wurden wir nicht bei Eintritt in unser neues Leben bei Strafe der Abmahnung (oder Kündigung) verdonnert, ja keinem Kollegen zu verraten, was man verdient. Weil so die Leistungs- (und Anpassungs-) bereitschaft entscheidend erhöht wird.
Will sagen, das Papier ist ja ganz nützlich und zeigt denen, die damit was anfangen können, den Schritt in die richtige Richtung. Aber viele, und vor allem viele in den neuen Bundesländern, werden damit nicht so viel anfangen können, weil, was da an Einsparungen vorgeschlagen wird, hier längst eingespart wurde, oder ein derartiger Standard noch nie erreicht war. Die Diskussion wird wohl noch eine andere Dimension brauchen, sonst war das Schiller Theater nicht das letzte, das dicht gemacht wurde - unser Vorschlag: Fortsetzung des "Runden Tisches" in Parchim! M.L.
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Report | |
LebendigkeitSenftenbergs Neue Bühne als Kinder- und Jugendtheatervon Silvia Brendenal | Seite 2 |
Auf der AchterbahnTheater im Oberhausenvon Christian Thomas | Seite 7 |
Debatte | Seite 13 |
Lerne sparen, ohne zu schließen (2)von Martin Linzer, Lutz Graf, Dagmar Borrmann, Ulf Reiher, Michael Schindhelm, Volkmar Kampmann und Irina Pauls | |
Tanztheater | Seite 18 |
Eigen-SinnPeter Guth sprach mit Irina Pauls über die Konzeption des Tanztheaters im Schauspiel Leipzigvon Peter Guth und Irina Pauls | |
Überblick | Seite 22 |
Von Krise zu KriseTheater in den Niederlandenvon Rudy Engelander | |
Essay | Seite 27 |
Die Oper ist tot! Es lebe die Oper!Anmerkungen zur allgemeinen Krisenstimmungvon Nora Eckert | |
Porträt | Seite 32 |
Der fremde FreundBenno Besson im Film und im Gesprächvon Martin Linzer, Benno Besson und Ingeborg Pietzsch | |
Gespräch | Seite 36 |
Ein Kreis schließt sichErwin Geschonneck im Gespräch mit Ingeborg Pietzschvon Ingeborg Pietzsch und Erwin Geschonneck | |
Kurzkritiken | |
Von Müller zu BrechtBerliner Ensemble: "Duell Traktor Fatzer" von Brecht/Müller; "Der Brotladen" von Brechtvon Martin Linzer | Seite 40 |
Jenseits des VoyeurismusBerliner Ensemble, Gastspiel: "The Fever" von und mit Wallace Shawnvon Urban Fischer | Seite 41 |
Luzifers MythenMaxim gorki Theater, Berlin: "Goldberg-Variationen" von George Taborivon Friedrich Dieckmann | Seite 43 |
Glück in EtappenBrandenburger Theater: "Lisa oder Die Eroberung des Südpols"von Dietmar Fritzsche | Seite 44 |
Macht-SpieleSächsische Staatsoper Dresden: "Tosca" von Puccinivon Nora Eckert | Seite 45 |
Gnädiger MörderSchauspiel Staatstheater Stuttgart: "Herzog Theodor von Gothland" von Grabbevon Kathrin Tiedemann | Seite 46 |
LiebelingssätzeTübinger Zimmertheater/ZeltEnsemble Theater: "Ein Stück namens ONKEL VANJA von Anton Chechovvon Kathrin Tiedemann | Seite 48 |
Armer (?) EckermannGoethe - Theater Bad Lauchstädt: "In Goethes Hand" von Martin Walservon Ingeborg Pietzsch | Seite 49 |
Ein vierfacher MenschenfeindBochumer Schauspielhaus: "Brand" von Henrik Ibsenvon Ulrich Deuter | Seite 50 |
Trauerarbeit leicht verdaulichVolksbühne Berlin: "Rosa Luxemburg - Rote Rosen für Dich" von Johann Kresnik/George Taborivon Urban Fischer | Seite 50 |
Theater und Krieg | Seite 52 |
Der Krieg läuftDer bulgarische Regisseur Dimiter Gotscheff im Gespräch mit Frank M. Raddatzvon Frank M. Raddatz und Dimiter Gotscheff | |
Bulgarien | |
Froschkönigs VerwandlungMit Borislaw Tschakrinow, Leiter des Kleinen Stadttheaters "Hinter dem Kanal", sprach Elke Wiegandvon Elke Wiegand und Borislaw Tschakrinow | Seite 56 |
Es gibt Zeiten, da muß der Mensch fliegenJordan Raditschkow im Gespräch mit Joachim Knauthvon Joachim Knauth und Jordan Raditschkow | Seite 60 |
Puppentheater | Seite 64 |
Lachen unter TränenBeobachtungen beim 9. Puppentheaterfestival "Goldener Delphin" in Varna/Bulgarienvon Barbara Fuchs | |
Uraufführungen | Seite 66 |
Herbstzeitlose und Fallobst"satirischer herbst" mit reicher Uraufführungs-Erntevon Wolfgang Huber-Lang | |
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Ringparabel in AfrikaLessings "Nathan der Weise" wurde am Hager Theater in Addis Abeba erstaufgeführtvon Inka Bach | |
Stück | |
wenn die sprache eine ware ist...Gespräch mit Ulrich Ziegervon Harald Müller und Ulrich Zieger | Seite 72 |
Über die Mandelbrotmengevon Ulrich Zieger | Seite 73 |
Premierenkalender | Seite 88 |
November / Dezember 1993 | |
Magazin | |
Appell zur Erneuerung von Sarajevo als Kulturhauptstadt Europas / Pirati teatrali, Woche des italienischen Kinder- und Jugendtheaters in Berlinvon Wolfgang Wöhlert | Seite 90 |
Aus für Parchimvon Manfred Zelt | Seite 91 |
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Kolumne | Seite 95 |
Thema für Seite 1von Benedikt Dyrlich | |
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Impressum | Seite 96 |
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