Heft 11/2016
Things Have Changed
Bob Dylan und das Theater
Broschur mit 80 Seiten, Format: 215 x 285 mm
ISSN 0040-5418
Bob Dylan und Theater? Diese Verbindung scheint für viele genauso überraschend wie: Bob Dylan und Literatur. Doch die Literaturnobelpreisjury in Stockholm hat entschieden: Die höchste literarische Auszeichnung geht in diesem Jahr an den 75-jährigen US-Musiker und Songwriter. In der Begründung der Juryvorsitzenden Sara Danius heißt es, Dylan sei ein großartiger Dichter. Er schreibe, um seine Werke zu Gehör zu bringen, mit Musik. Nichts anderes hätten Homer und Sappho vor einigen Tausend Jahren getan. Dylans Biograf Heinrich Detering schlägt den literarischen Bogen sogar über Shakespeare bis hin zu Brecht. Womit wir beim Theater wären. Thomas Irmer forscht in der Novemberausgabe von Theater der Zeit dem Einfluss Bob Dylans auf das Theater nach. Dabei geht es nicht nur um legendäre Einspielungen von Dylan-Songs in deutschsprachigen Inszenierungen, sondern auch um Dylans eigene Qualitäten als performing artist.
„The Times They Are a-Changin’“, singt Dylan auf dem gleichnamigen Studioalbum von 1964, „die Zeiten ändern sich.“ Wenn sie sich jedoch so verändern, wie derzeit in Düsseldorf und Schwerin, klingt es plötzlich nicht mehr ganz so lässig. Wilfried Schulz, neuer Intendant am Schauspiel Düsseldorf, hatte sein Amt noch nicht angetreten, als klar wurde, dass das Haupthaus aufgrund von Bauarbeiten lange nicht bespielbar sein wird. Lars Tietje kämpft derweil in Schwerin als neuer Intendant des Mecklenburgischen Staatstheaters mit Umstrukturierungsprozessen. Wie kann unter diesen Bedingungen Kunst entstehen? Martin Krumbholz und Gunnar Decker haben für Theater der Zeit die beiden Häuser besucht.
Außerdem: Immersion – das neue Zauberwort im Theater / Heinz Bude: Postparadoxer Realismus / Künstlerinsert: Thomas Hirschhorn / Barbara Ehnes über Marina Abramović zum 70. Geburtstag / Stückabdruck „Der Fall Meursault – Eine Gegendarstellung“ nach dem Roman von Kamel Daoud in einer Fassung von Amir Reza Koohestani u.v.m.
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Things Have ChangedDie Sensation: Literaturnobelpreis an Bob Dylan. Welchen Einfluss hat er auf das Theater? Ein Statementvon Thomas Irmer | Seite 1 |
Künstlerinsert | |
Schematavon Thomas Hirschhorn | Seite 4 |
Etwas erschaffen heißt sich riskierenDer Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn über die vier Elemente seiner Kunst: Liebe, Philosophie, Ästhetik und Politik, im Gespräch mit Dorte Lena Eilers und Ute Müller-Tischlervon Dorte Lena Eilers, Ute Müller-Tischler und Thomas Hirschhornzum Online-Extra: Etwas erschaffen heißt sich riskieren | Seite 8 |
Thema | |
Die Geburt des Theaters aus Dreck und SchlammDas Haupthaus eine Baustelle, Fertigstellung ungewiss: Wilfried Schulz muss zu Beginn seiner Intendanz am Düsseldorfer Schauspielhaus improvisieren – und erobert sich so die Stadtvon Martin Krumbholz | Seite 12 |
Die Bestie MenschAm Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin muss sich der neue Intendant Lars Tietje sogleich als Moderator schwieriger Umstrukturierungsprozesse beweisenvon Gunnar Decker | Seite 16 |
Kolumne | Seite 19 |
Signor HoffmannMünchen leuchtet: Samouil Stoyanov und der verkorkste Allerweltsmenschvon Ralph Hammerthaler | |
Neuer Realismus | Seite 20 |
Postparadoxer Realismus (# 10)von Heinz Bude | |
Protagonisten | |
Unter HundschenImmersion ist das neue Zauberwort im Theater – Was bedeutet dieser Begriff und was kennzeichnen sogenannte immersive Theaterformen?von Theresa Schütz | Seite 24 |
Pixel zum AnfassenDie Ars Electronica in Linz verbindet virtuelle Realitäten und physisches Handelnvon Tom Mustroph | Seite 27 |
Spiel mit dem TodMarina Abramovic wird 70 Jahre alt – Die Bühnenbildnerin und ehemalige Abramovic-Schülerin Barbara Ehnes über radikale Performancekunst im Gespräch mit Dorte Lena Eilersvon Dorte Lena Eilers und Barbara Ehnes | Seite 28 |
Auf der Suche nach dem neuen TheaterErfahrungen mit dem Theaterautor Peter Weiss – eine Relektüre zum 100. Geburtstagvon Karlheinz Braun | Seite 30 |
Resistance als RestglühenDas Festival „Ästhetik des Widerstands“ am Berliner HAU Hebbel am Ufer versucht zum 100. Geburtstag von Peter Weiss, dessen Denken zu aktualisierenvon Tom Mustroph | Seite 32 |
Kommentar | Seite 33 |
RenovierungsbedürfnisseAnmerkungen zu Susanne Winnackers Kommentar zur Schauspielausbildungvon Frank Schubert | |
Look Out | |
Frau Tod singt ein ChansonDie Regisseurin Lucia Bihler verbindet einen herrlich subversiven Humor mit politischer Schärfevon Martin Krumbholz | Seite 34 |
Einen Auftrag habenDie Schauspielerin Hannah Ehrlichmann sagt: „Menschen sind keine Kunstfiguren“von Gunnar Decker | Seite 35 |
Auftritt | |
Baden-Baden: Der Preis der AnpassungStadttheater Baden-Baden: „Egmont – Strategien der Macht“. Politthriller nach Johann Wolfgang von Goethe. Regie André Rößler, Ausstattung Simone Steinhorstvon Björn Hayer | Seite 37 |
Berlin: Tanzfest im SchattenreichBerliner Ensemble: „Abschlussball – Ein Lamento in Bildern“ von Achim Freyer. Regie und Ausstattung Achim Freyervon Friedrich Dieckmann | Seite 37 |
Berlin: Eventuell EventVolksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz: „Bekannte Gefühle, gemischte Gesichter“ von Christoph Marthaler, Anna Viebrock und Ensemble. Regie Christoph Marthaler, Ausstattung Anna Viebrockvon Thomas Irmer | Seite 38 |
Dresden/Leipzig: Eine Ahnung von FreiheitStaatsschauspiel Dresden/Schauspiel Leipzig: „89 / 90“ nach dem Roman von Peter Richtervon Michael Bartsch | Seite 39 |
Heidelberg: Ideologen mit AtemschläuchenTheater Heidelberg: „Peak White – Wirr sinkt das Volk” von Kevin Rittberger. Regie Kevin Rittberger, Bühne Marc Bausback, Kostüme Sandra Finkvon Elisabeth Maier | Seite 41 |
Meiningen: Die entleibende Wirkung des GeldesTheater Meiningen: „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Bertolt Brecht. Regie Jasmina Hadziahmetovic, Ausstattung Klaus Werner Noackvon Jakob Hayner | Seite 42 |
Neuss: Eiskalte TechnokratenseeleRheinisches Landestheater Neuss: „Corpus Delicti“ von Juli Zeh. Regie Bettina Jahnke, Ausstattung Juan Leónvon Rainer Hertwig | Seite 43 |
Wien: Gespensterschiff ahoi!Volkstheater Wien: „Das Narrenschiff“ nach dem Roman von Katherine Anne Porter. Regie und Bühne Dušan David Parízek, Kostüme Kamila Polívkovávon Margarete Affenzeller | Seite 44 |
Wiesbaden: Doch der Himmel bleibt leerStaatstheater Wiesbaden: „Egmont!“ nach Johann Wolfgang von Goethe. Regie Johanna Wehner, Bühne Elisabeth Vogetseder, Kostüme Ellen Hofmannvon Shirin Sojitrawalla | Seite 45 |
Zürich: Don’t worry about the TalibanTheater Neumarkt: „Zeit der Kannibalen“ von Stefan Weigl/Johannes Naber und „Philoktet“ von Heiner Müller. Regie Peter Kastenmüller, Bühne Simeon Meier, Kostüme Valentin Köhlervon Dorte Lena Eilers | Seite 46 |
Aktuelle Inszenierung | Seite 48 |
Das blendende Licht des MondesDie Münchner Kammerspiele und die Ruhrtriennale bringen Kamel Daouds „Der Fall Meursault“ auf die Bühnevon Dorte Lena Eilers | |
Stück | Seite 50 |
Der Fall Meursault – Eine Gegendarstellungnach dem Roman von Kamel Daoud. Fassung: Amir Reza Koohestanivon Amir Reza Koohestani und Kamel Daoud | |
Magazin | |
Milchtüte trifft ShampooDas Festival Favoriten in Dortmund gibt sich selbstbewusst und erweitert die Grenzen des Theatralenvon Lisa Kerlin | Seite 65 |
Hinterm Dachfirst die EpocheIn Berlin wird bei dem Theaterfest „Hacks – und kein Ende!“ über den Dichter und Dramatiker diskutiertvon Jakob Hayner | Seite 66 |
kirschs kontexte: Jesus, Schlingensief und TrumpKleine Galerie der Gegenkönigevon Sebastian Kirsch | Seite 67 |
Sturm und DrangTheater als Bildungsprinzip – Über die Arbeitsloseninitiative Projektfabrik in Wittenvon Sebastian Schulze Jolles | Seite 68 |
Tanz im Garten der LüsteDas ImPulsTanz-Festival in Wien untersucht das Verhältnis von Tanz und bildender Kunstvon Theresa Luise Gindlstrasser | Seite 69 |
Wege in die NachtDer Schauspieler Hilmar Thate ist im Alter von 85 Jahren gestorbenvon Thomas Irmer | Seite 70 |
Innenansichten aus dem klimatisierten AlbtraumZum Tod des Dramatikers Edward Albeevon Holger Teschke | Seite 71 |
Zwischen den WeltenJean Jourdheuil. Grenzgänge. Hg. von Stefan Tigges und Christina Schmidt, Maske und Kothurn 02/2016, Böhlau Verlag, Wien 2016, 141 S. 16,90 EUR.von Lena Schneider | Seite 72 |
Trilses Hacks-BuchJochanan Trilse- Finkelstein: Ich hoff, die Menschheit schafft es. Peter Hacks – Leben und Werk. Araki Verlag, Leipzig 2015, 652 Seiten, 48 EURvon Friedrich Dieckmann | Seite 72 |
Nicht ohne TheaterGerhard Stadelmaier: Regisseurstheater. Auf den Bühnen des Zeitgeists. zu Klampen, Springe 2016, 133 S., 16 EURvon Sebastian Tränkle | Seite 73 |
Aktuell | |
Meldungen | Seite 74 |
Premieren November 2016 | Seite 76 |
TdZ on Tour | Seite 78 |
TdZ on Tour | |
Impressum/Vorschau | Seite 79 |
Autoren November 2016/Vorschau | |
Gespräch | Seite 80 |
Was macht das Theater, Danny Yung?von Dorte Lena Eilers und Danny Yungzum Online-Extra: Was macht das Theater, Danny Yung? (Interview von Lena Dorte Eilers). Und ein Extratext auf Englisch: Danny Yung – Experimenting Traditions | Experimenting China |
Margarete Affenzeller
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Etwas erschaffen heißt sich riskierenDer Schweizer Künstler Thomas Hirschhorn über die vier Elemente seiner Kunst: Liebe, Philosophie, Ästhetik und Politik, im Gespräch mit Dorte Lena Eilers und Ute Müller-Tischlervon Dorte Lena Eilers, Ute Müller-Tischler und Thomas Hirschhornzum Online-Extra: Etwas erschaffen heißt sich riskieren | |
Gespräch | Seite 80 |
Was macht das Theater, Danny Yung?von Dorte Lena Eilers und Danny Yungzum Online-Extra: Was macht das Theater, Danny Yung? (Interview von Lena Dorte Eilers). Und ein Extratext auf Englisch: Danny Yung – Experimenting Traditions | Experimenting China |
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