"Versuch über einen Zustand"

Retzhofer Literaturpreis 2009

Henriette Dushe erhält den diesjährigen Retzhofer Literaturpreis für ihr Theaterstück „Menschen bei der Arbeit". Der Nachwuchspreis für szenisches Schreiben ist mit 4.000 Euro und einer Uraufführung in der Spielzeit 2009/10 am Städtischen Theater Chemnitz dotiert.

Die Jury begründete ihre Entscheidung damit, dass das Stück in Sprache und Form ein relevantes Thema des modernen Lebens aufgreife, ohne larmoyant zu werden, dass es politisch sei, ohne zu belehren.

Der Retzhofer Literaturpreis ist ein Nachwuchspreis für junge Dramatik, der in seiner Art einzigartig im deutschen Sprachraum ist: In einer Vorauswahl nach der Wettbewerbsausschreibung werden zehn Autoren ausgewählt, die während der Stückentwicklung ihrer Wettbewerbsbeiträge von Regisseuren, Dramaturgen und, Schauspielern beratend unterstützt werden, was die die Chancen der jeweiligen
Siegerstücke erhöht, in der Theaterwelt wahrgenommen und aufgeführt zu werden. Dies beweist der Werdegang der bisherigen Sieger/innen: Gerhild Steinbuch, Johannes Schrettle, Ewald Palmetshofer und Christian Winkler. http://www.retzhof.at

Dushes Stück, ein „Versuch über einen Zustand für drei Spielerinnen und zwei Spieler" beginnt mit einer mythischen Schöpfungsgeschichte: Auf einer wild-verwahrlosten Wiese steht eine Show-Treppe, instabil und ein wenig schief, sehr wahrscheinlich baufällig. Dort treffen ein Sachbearbeiter, mal mit einem Kugelschreiber, mal mit einer Waffe spielend, eine Prinzessin und ein Engel auf eine alte Frau im Dirndl und einen „Mann, der sinnlos erscheint". Sie alle begehen feierlich „The Grateful Beginning Show". Was als mystisch-philosophische Satire daherkommt, wandelt sich zu einer gesellschaftskritisch-poetischen Groteske über die Absurdität des stumm gegen die Verordnungen der Verwaltungsinstitutionen revoltierenden Menschen. In einem Meer aus frisch gebrühten Kaffeetassen kommt es zu einem tödlichen Showdown zwischen Sachbearbeitern und hilfloser Kreatur.

Henriette Dushe, 1975 in Halle/Saale geboren, wuchs in Leipzig und Braunschweig auf. Nach einer Ausbildung und Tätigkeit als Erzieherin und Theaterpädagogin folgte 2001 das Studium der KulturArbeit in Potsdam, im Sommer 2006 das Diplom im Fachbereich Angewandte Ästhetik. Seit dem Tätigkeiten als Regieassistentin, Dramaturgin und Autorin in Berlin, Bremen, Potsdam und Marburg. Seit 2002 ist sie Mitglied des Autoren- & Schauspielkollektives unitedOFFproductions Braunschweig/Berlin. Im Jahr 2007 erhielt sie das Arbeitsstipendium für Autoren des Landes Berlin, und wurde mit dem Bühnenstück „Perpetuum Mobile" für Leonhard Franck Preis des Mainfrankentheaters Würzburg nominiert sowie mit dem Kurzprosatext „Von der Faust in meinem Magen" für den Literaturpreis Prenzlauer Berg. Im Jahr 2008 erhielt sie das Werkstattstipendium für Literatur der Jürgen-Ponto-Stiftung/Künstlerhaus Edenkoben.

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