Friedenspreis des deutschen Buchhandels
Jaron Lanier wird ausgezeichnet
Der Friedenspreis des deutschen Buchhandels geht 2014 an den amerikanischen Autor und Informatiker Jaron Lanier. Er gilt als Erfinder des Begriffs "virtuelle Realität".
Der 54-jährige Internetpionier habe erkannt, welche Risiken die digitale Welt für die freie Lebensgestaltung eines jeden Menschen habe, heißt es in der Begründung des Stiftungsrats. Lanier weise auf die Gefahren hin, "die unserer offenen Gesellschaft drohen, wenn ihr die Macht der Gestaltung entzogen wird und wenn Menschen, trotz eines Gewinns an Vielfalt und Freiheit, auf digitale Kategorien reduziert werden".
Laniers jüngstes Buch ("Wem gehört die Zukunft") sei ein Appell, wachsam gegenüber Unfreiheit, Missbrauch und Überwachung zu sein, heißt es in der Begründung für die Preisvergabe weiter. Der digitalen Welt müssten Strukturen vorgeben werden, um die Rechte des Individuums zu achten und die demokratische Teilhabe aller zu fördern.
Der seit 1950 vergebene Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen des Landes. Geehrt wird damit eine Persönlichkeit aus dem In- oder Ausland, die vor allem auf den Gebieten Literatur, Wissenschaft und Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen hat.
Verliehen wird die mit 25.000 Euro dotierte Auszeichnung vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, dem Dachverband der deutschen Buchbranche. Überreicht wird der Preis zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse in der Paulskirche, wo 1848 die für die demokratische Entwicklung Deutschlands bedeutende Nationalversammlung tagte.
Quelle: FAZ