Kleiner Mann ganz groß
Das Theatertreffen vergibt abschließende Auszeichnungen
Die Würfel sind gefallen: Am Montag ging das Berliner Theatertreffen zu Ende - die Preisträger stehen fest.
Annette Paulmann und Paul Herwig von den Münchner Kammerspielen sind beim Berliner Theatertreffen mit dem 3sat-Preis ausgezeichnet worden. Er ist mit insgesamt 10 000 Euro dotiert. Sie spielen die Hauptrollen in der Inszenierung „Kleiner Mann - was nun?". Regie bei der Bühnenfassung des Fallada-Romans führte Luk Perceval.
In einem einstündigen „Preiskampf", der live im Fernsehen ausgestrahlt wurde, mussten sich vier Theaterexperten darauf einigen, wer die Auszeichnung für eine herausragende künstlerische Leistung gewinnt. Herwig erhielt für seine Interpretation des Johannes Pinneberg außerdem den Alfred-Kerr-Darstellerpreis. Die Entscheidung über den Preisträger der mit 5000 Euro dotierten Auszeichnung fällte als alleiniger Juror der Schauspieler Bruno Ganz.
Der Förderpreis für neue Dramatik ging an Claudia Grehn und ihr Stück „Ernte". Den mit 7000 Euro dotierten Werkauftrag erhielt Wolfram Lotz aus Leipzig, dessen Stück „Der große Marsch" in Berlin vorgestellt wurde und dann am Deutschen Nationaltheater Weimar gezeigt wird. Beide Preise wurden von der Bundeszentrale für politische Bildung gestiftet.
In Kooperation mit Deutschlandradio Kultur wurde zum vierten Mal die Auszeichnung „Theatertext als Hörspiel" vergeben. Der Gewinner ist „Alles Ausschalten" von Julian van Daal. Mit dem Theaterpreis Berlin der Stiftung Preußische Seehandlung wurde Margit Bendokat für ihre herausragenden Verdienste um das deutschsprachige Theater geehrt.
Elfriede Jelineks „Die Kontrakte des Kaufmanns" in der Inszenierung von Nicolas Stemann (Thalia Theater in Koproduktion mit dem Schauspiel Köln) brachte das Festival zum Abschluss.
ag/Berliner Festspiele/Südwest Presse, Foto: Münchner Kammerspiele