Marieluise Fleißer Preis 2009 für Dea Loher
Verleihung im Spätherbst 2009
Einstimmig hat der Stadtrat der Stadt Ingolstadt in seiner letzten Sitzung beschlossen, den Marieluise Fleißer Preis 2009 an Dea Loher zu verleihen.
Der in diesem Jahr zum elften Mal vergebene Marieluise Fleißer Preis, mit dem die Stadt an die Ingolstädter Dramatikerin und Schriftstellerin erinnert, wurde erstmals im Jahr 1981 vergeben. Die Preissumme beträgt 10.000 Euro.
Die bisher ausgewählten Preisträger:
1981: Irmgard Keun (*1910, V 1982), 1986: Uwe Dick (*1942), 1989: Herta Müller (*1951), 1992: Thomas Hürlimann (*1950), 1995: Robert Schneider (*1961), 1998: Gert Heidenreich (*1944), 2001: Petra Morsbach (*1956), 2003: Harald Grill (*1951), 2005: Kerstin Specht (*1956), 2007: Franz Xaver Kroetz (1946).
Dea Loher, 1964 in Traunstein geboren, lebt und arbeitet heute in Berlin. Sie studierte Germanistik und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Nach Abschluss dieser Studien ging sie für ein Jahr nach Brasilien, ab 1990 nahm sie an der Hochschule der Künste Berlin an dem Studiengang „Szenisches Schreiben“, unter anderem bei Tankred Dorst, Heiner Müller und Yaak Karsunke teil. Ihr Stück „Olgas Raum“ wurde bereits 1991 im Hamburger Ernst-Deutsch-Theater erstmals gespielt.
Im Oktober 2003 brachte Andreas Kriegenburg ihr Stück „Unschuld“ am Hamburger Thalia-Theater zur Uraufführung. Ab dem 5. Dezember steht dieses Stück zufällig auch auf dem Spielplan des Großen Hauses am Theater Ingolstadt.
Am 2. Februar wurde Dea Loher der Berliner Literaturpreis verliehen. Zeitgleich erhielt sie die Heiner-Müller-Gastprofessur für deutschsprachige Poetik am Peter-Szondi-Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft der Freien Universität Berlin.
Dea Loher gilt als eine der aktivsten und erfolgreichsten Dramatiker/innen im deutschsprachigen Raum. Für die Fleißerpreis-Jury war ausschlaggebend die inhaltliche Größe ihrer Werke, die zugleich einen hohen Grad an sprachlicher Intensität vorweisen können. Dadurch wird eine tief beeindruckende Darstellung auf der Bühne erreicht. Dea Lohers verdichtete Sprache erinnert dabei ebenso an Marieluise Fleißer wie die Themenwahl ihrer Werke, in denen brisante und unbequeme Themen aufgegriffen werden. Durch die bedrängend intensive Darstellung menschlicher Verletzungen wird in Lohers Werken eine ungeheure Betroffenheit erzeugt.
Die Verleihung des Preises an Dea Loher ist geplant für den Spätherbst 2009.
Dr. Gerd Treffer
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