Nachwuchspreis für Philosophie geht an Sarhan Dhouib
Der vom Goethe-Institut erstmalig ausgeschriebene Nachwuchspreis für Philosophie wird in diesem Jahr an den aus Tunesien stammenden Dr. Sarhan Dhouib verliehen. Er überzeugte die Jury mit seinem Wettbewerbsbeitrag zur Frage der universellen Begründbarkeit der Menschenrechte.
Post-Docs der Philosophie aus aller Welt waren dazu aufgerufen, im Rahmen des Wettbewerbs Positionen auf die Frage zu formulieren, ob und wie die Philosophie zwischen verschiedensten als universell postulierten Werteordnungen und der Relativität unseres wissenschaftlichen Wissens Orte der Annäherung und Vermittlung finden kann.
Sarhan Dhouib, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kassel tätig ist, habe die Fragestellung ‚Universalismus versus Partikularismus‘ auf eine innovative und zugleich komparative Weise in Angriff genommen, erklärte die Jury in ihrer einvernehmlichen Begründung. "In seiner Analyse macht er auf eine innere Affinität zwischen zentralen Koran-Stellen und verschiedenen europäischen Natur- bzw. Menschenrechtskonzeptionen des 17. Jahrhunderts aufmerksam. Auf diese Weise kann er normative Grundlagen für die natur- und menschenrechtsbasierten Reformen von reformbedürftigen Rechtssystemen in Okzident und Orient zur Sprache bringen."
Das Goethe Institut möchte mit der Ausschreibung dieses Preises die Philosophie für junge, produktiv und kritisch denkende Philosophinnen und Philosophen entsprechend ihrer wieder gewachsenen Bedeutung in Deutschland innerhalb der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik als Programmbereich aufwerten. „Gerade die heutigen Veränderungen und Umbrüche in der Welt", so das Goethe-Institut, „verlangen nach Orientierungen, die die Philosophie in einem hohen Maße zu bieten vermag".
Quelle: Goethe-Institut