Verleihung der Goethe-Medaille in Weimar
Am 28. August hat der Präsident des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann die diesjährige Goethe-Medaille an drei bedeutende Europäer verliehen: den britischen Schriftsteller David Cornwell alias John le Carré, den polnischen Publizisten Adam Michnik sowie die französische Film- und Theaterregisseurin Ariane Mnouchkine.
„Entstanden ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, spiegeln John le Carrés Arbeiten die politischen Konfliktlinien von der Zeit des Kalten Krieges bis heute wider", heißt es in Lehmanns Laudatio auf le Carré, den „prominentesten deutschsprechenden Schriftsteller Großbritanniens". In seinen millionenfach verkauften Spionagethrillern habe er die schwierige Rolle Deutschlands zur Zeit des Kalten Krieges literarisch verdichtet. „Eindrucksvoll zeigt er, wie sich die globalen politischen Probleme an kulturellen Grenzen und am Missbrauch einzelner Völker entzünden."
Adam Michnik, polnischer Bürgerrechtler und Herausgeber der landesweit größten Zeitung „Gazeta Wyborcza", wurde für seinen „herausragenden Beitrag zum Dialog zwischen Ost-und Westeuropa" geehrt. Er habe „entscheidend mitgewirkt, dass Polen und Deutsche jetzt wieder eine gemeinsame positive Geschichte erzählen können", so Lehmann.
Ebenfalls mit der Goethe-Medaille ausgezeichnet wurde die französische „Regiegöttin", Gründerin und Regisseurin des „Théâtre du Soleil" Ariane Mnouchkine. Ihre Inszenierungen würden vom Mit- und Gegeneinander der Kulturen erzählen, in ihren Reisen um die ganze Welt sei sie zur Mittlerin zwischen Völkern, Religionen und Kulturen geworden. Klaus-Dieter Lehmann hob in seiner Laudatio ihren „Einsatz für die Freiheit der Künste und Künstler" sowie ihren „Respekt und die Offenheit gegenüber anderen Kulturen" hervor.
Mit dem offiziellen Orden der Bundesrepublik ehrt das Goethe-Institut Persönlichkeiten, die sich mit besonderem Engagement um die Vermittlung der deutschen Sprache und den internationalen Kulturaustausch verdient gemacht haben. Die Goethe-Medaille wurde 2011 zum 57. Mal verliehen.
Quelle: Goethe-Institut