Offener Brief des Theaterfestivals Dialog bezüglich des Teatr Polskis in Breslau

Das Internationale Theaterfestival Dialog-Wrocław hat sich anlässlich der Krise um das Teatr Polski in Breslau in einem offenen Brief mit dessen Ensemble solidarisiert. Dort wurde Cezary Morawski nach der Absetzung Krzysztof Mieszkowskis zum neuen Intendanten ernannt, was jedoch über die Köpfe des Ensembles hinweg geschah. Daraufhin gab es große Proteste, es wird um die Freiheit von Kunst und Medien gebangt.  

Der ganze Text lautet wie folgt:

„Offener Brief

des Internationalen Theaterfestivals Dialog-Wrocław

bezüglich Teatr Polski we Wrocławiu/ Breslau

Das Internationale Theaterfestival Dialog-Wroclaw solidarisiert sich mit dem Ensemble des Teatr Polski we Wrocławiu, das aufgrund begründeter Befürchtungen hinsichtlich der Zukunft dieser Bühne (die schon zuvor u.a. durch den Regisseur Krystian Lupa sowie in offenen Briefen der Intendanten der Warschauer Theater, des Zbigniew Raszewski-Theaterinstituts, des Verbands Polnischer Dramatiker und Dramaturgen und des Nationaltheaters Stary Teatr im. H. Modrzejewskiej in Krakau geäußert wurden) eine Protestaktion gestartet hat, um sein künstlerisches Erbe zu verteidigen.

Wir möchten gleichzeitig unsere Besorgnis bezüglich der Zukunft des Teatr Polski we Wrocławiu zum Ausdruck bringen. In den letzten Jahren sind dort zahlreiche Inszenierungen entstanden, die nicht nur wichtige Debatten im ganzen Land entfachten, sondern auch das polnische Theater im Ausland vertraten, was sich auf sein hohes Ansehen in der internationalen Theaterlandschaft auswirkte. Teatr Polski we Wrocławiu hat eine große Bedeutung für die zeitgenössische polnische Kultur und sollte nicht nur durch die Künstler und das Theaterpublikum, sondern auch durch die Entscheidungsträger, die auf die Arbeit dieser Einrichtung Einfluss nehmen, mit besonderer Umsicht behandelt werden. Für die besondere Stellung des Theaters hatten sowohl das Wirken des scheidenden Intendanten Krzysztof Mieszkowski wie auch die Arbeit des ausgezeichneten Schauspielerensembles ihre Bedeutung. Deshalb ist es für uns schwer zu akzeptieren, dass ein neuer Intendant ohne Rücksprache mit dem künstlerischen Ensemble gewählt wurde. Der so im Theater entflammte Konflikt könnte zur Vernichtung der durch Jahre hindurch aufgebauten künstlerischen Bedeutung des Theaters führen. Wir möchten noch einmal betonen, dass die hohe Stellung des Teatr Polski im polnischen und internationalen Theaterleben das Verdienst der dort bisher mitwirkenden Künstler ist. Wir dürfen ihre Proteste und Appelle nicht außer Acht lassen. Die Entscheidungen über die Zukunft dieser Bühne dürfen nicht ohne Mitsprache des Ensembles, das dieses Theater mitgeprägt hat, gefällt werden.

Die Proteste des Ensembles unterstützend möchten wir unserer Hoffnung Ausdruck geben, dass die Stimme des Teams gehört und eine weitere Entwicklung des Theaters ermöglicht wird.

Hochachtungsvoll

Krystyna Meissner

Künstlerische Leiterin

Tomasz Kireńczuk

Programmleiter“

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