Programm für verfolgte Künstler – Aufruf an die Bundesregierung
Leiterinnen und Leiter renommierter deutscher Theater, Museen, Ausstellungshäuser und Festivals haben einen Aufruf an die Bundesregierung unterzeichnet, in dem sie sich für die Schaffung eines Programms für verfolgte Künstlerinnen und Künstler aussprechen. „Ihre Freiheit ist unsere Freiheit“ soll deutlich machen, dass das Schicksal verfolgter Künstler in anderen Ländern, wie der Türkei oder Russland (aktuell: Kirill Serebrennikov), nicht ignoriert werden darf. Im Gegenteil: Die Meinungsfreiheit und die Freiheit der Kunst müsse auch über Grenzen hinweg verteidigt werden.
Die betroffenen Künstler im Ausland sowie diejenigen, die nach Deutschland fliehen, brauchen mehr Solidarität und eine konkrete Unterstützung für eine Lebensperspektive, appellieren die Unterzeichner an die Bundesregierung. Sie fordern daher die Politik auf, sich noch nachdrücklicher diesem Problem zu stellen, welches auch mit einer historischen Verpflichtung einhergehe. Viele Länder, aus denen heute Künstler fliehen müssen, haben zur Zeit der NS-Diktatur den verfolgten deutschen Intellektuellen Zuflucht geboten. Gerade die Türkei sei dafür ein besonders eindrucksvolles Beispiel.
Ziel sei es, dass nicht nur zehn oder hundert Betroffene in Deutschland unter auch wirtschaftlich würdigen Bedingungen als Künstler tätig sein können, sondern dass pro Jahr mindestens eintausend solcher Arbeitsmöglichkeiten geschaffen werden. Als Gegenleistung für die dafür benötigten finanziellen Mittel von der Bundesregierung versprechen die Leiterinnen und Leiter, sich dafür einzusetzen, dass jeder der Aufgenommenen in einer ihrer Institutionen arbeiten kann. Außerdem rufen sie Kolleginnen und Kollegen anderer staatlich subventionierter Häuser auf, sich dem Vorhaben anzuschließen.