Urheberrecht-Appell

Mehr als 1.500 Künstler unterzeichnen öffentlichen Aufruf für die Stärkung des Urheberrechts

Wie "Die Zeit" berichtet, haben im Streit um die Zukunft des Urheberrechts bereits mehr als 1.500 Künstler, Autoren und Wissenschaftler den öffentlichen Aufruf gegen den Diebstahl geistigen Eigentums unterzeichnet.

Matthias Landwehr, der Koordinator des Appells für die Stärkung des Urheberrechts, sagte der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", die Liste der Unterzeichner enthalte auch die Namen von Künstlern, die noch nicht von ihrer Arbeit leben könnten.

Initiiert wurde der Aufruf von 100 prominenten Autoren und Künstlern. Die Erstunterzeichner wenden sich indirekt gegen Initiativen aus mehreren Parteien, das Urheberrecht an die veränderten Bedingungen im Internet anzupassen. Zu den Erstunterzeichnern gehören die Schriftsteller Daniel Kehlmann, Charlotte Roche, Julia Franck, Uwe Tellkamp, Martin Walser und Günter Wallraff sowie Künstler wie der Schauspieler Mario Adorf sowie der Musiker und Schriftsteller Sven Regener.

Die Reaktionen auf den Aufruf fielen unterschiedlich aus. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Konstantin von Notz kritisierte, dass sie Erklärung kaum Konkretes biete. "Wir müssen uns deutlich machen, dass angesichts extremer gesellschaftlicher Umbrüche ein einfaches 'Weiter so' faktisch nicht möglich ist." Nötig seien "neue, intelligente und adäquate Lösungen für das Urheberrecht". Solche Initiativen würden die bestehenden Gräben nur vertiefen.

Der Urheberrechtsexperte bei den Berliner Piraten, Christopher Lauer, schrieb via Twitter: "Egal wie viel Unverständnis man für die Aktion in der "Zeit" hat: Wir müssen das ernst nehmen. Es bedarf einer Handreichung." Frank Rieger vom Chaos Computer Club (CCC) twitterte: "Liebe Urheber, ist Euch schonmal aufgefallen, daß das Apple/Amazon/Google-Oligopol primär das Versagen eurer geliebten Verwerter ist?" Im Blog Netzpolitik schrieb Leonhard Dobusch, der Aufruf versuche, "eine Einheitsfront zwischen Urhebern und Verwertern zu suggerieren", beweise aber nur, "dass ebendiese Front am Bröckeln ist".

Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte die Verwertungsgesellschaft "Wort" ein Positionspapier, in dem verlangt wird, auch in der digitalen Welt an dem System von Urheber- und Verwertungsrechten festzuhalten. "Kaum ein Nutzer kann sich heute noch darüber beschweren, dass ihm Bücher, Musik oder Filme nicht in digitaler Form einfach und bezahlbar angeboten würden", teilte die Organisation mit, die im Interesse von Autoren, Journalisten und Verlagen Verwertungsrechte wahrnimmt.


Quelle: Die Zeit

Meistgelesene Beiträge

Alle

auf theaterderzeit.de

Das Gedächtnis des Theaters

Tote Materialien gibt es nicht – Ein Vierteljahrhundert war Hans Rübesame Archivleiter des Deutschen Theaters Berlin

Theater-News

Alle

auf theaterderzeit.de

Neuerscheinungen

Alle

Bestseller

Alle

Sonderangebote

Alle

Autorinnen und Autoren des Verlags

A - Z

Bild von Gunnar Decker

Gunnar Decker

Bild von Christine Wahl

Christine Wahl

Bild von Josef Bierbichler

Josef Bierbichler

Bild von Kathrin Röggla

Kathrin Röggla

Bild von Nis-Momme Stockmann

Nis-Momme Stockmann

Bild von Lutz Hübner

Lutz Hübner

Bild von Heiner Goebbels

Heiner Goebbels

Bild von Joachim Fiebach

Joachim Fiebach

Bild von Hans-Thies Lehmann

Hans-Thies Lehmann

Bild von Wolfgang Engler

Wolfgang Engler

Bild von Ralph Hammerthaler

Ralph Hammerthaler

Bild von Dirk Baecker

Dirk Baecker

Bild von Falk Richter

Falk Richter

Bild von Friedrich Dieckmann

Friedrich Dieckmann

Bild von Dorte Lena Eilers

Dorte Lena Eilers

Bild von Sasha Marianna Salzmann

Sasha Marianna Salzmann

Bild von Etel Adnan

Etel Adnan

Bild von Bernd Stegemann

Bernd Stegemann

Bild von Michael Schindhelm

Michael Schindhelm

Bild von Milo Rau

Milo Rau