Dramatiker Lars Norén verstorben
Der schwedische Dramatiker, Theaterregisseur und Schriftsteller Lars Norén ist an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung im Alter von 76 Jahren gestorben. Dies bestätigte eine Sprecherin des Albert Bonniers Verlag in Stockholm. Norén wurde 1944 in Stockholm geboren, begann seine Laufbahn als Lyriker und galt schließlich als einer der bedeutendsten Dramatiker des schwedischen Gegenwartstheaters. Sein erster Gedichtband erschien 1963, sein erstes Theaterstück „Der Fürstenlecker“ 1972. Von 1999 war er Regisseur und bis 2005 Intendant des Stockholmer Riksteatern. Von 2009 bis 2011 war er zusammen mit Ulrika Josephsson Künstlerischer Leiter des Folksteatern Göteborg. Seine letzten in deutscher Sprache erschienenen Stücke sind „20. November“ (2007) und „Liebesspiel“ (2012).
In seinen Werken setze sich Norén stets mit den Verliereren der Gesellschaft und den Abgründen zwischenmenschlicher Beziehungen auseinander. Insgesamt schrieb er über hundert Theaterstücke und wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a.mit dem in Schweden renommierten Pilotpriset, dem Dramatikerpreis der Nordischen Theaterunion und dem Nordischen Preis der Schwedischen Akademie. In Deutschland war Norén u. a. durch die Zusammenarbeit mit Thomas Ostermeier bekannt, der seine Intendanz an der Schaubühne Berlin mit der Inszenierung von Noréns „Personenkreis 3.1“ eröffnete. 2010 folgte das Stück „Dämonen“ ebenfalls in der Inszenerierung von Ostermeier.
„Er war unser größter Dramatiker nach Strindberg“, beschreibt es Björn Wiman, Der Kulturchef der Tageszeitung Dagens Nyheter.