Fotograf Daniel Josefsohn im Alter von 54 Jahren verstorben
Am 13. August ist der Fotograf und Videokünstler Daniel Josefsohn im Alter von 54 Jahren in Berlin verstorben. Durch seine Arbeit für die Magazine Zitty, Tempo und Jetzt war er seit den 90er Jahren stilprägend für einen innovativen zeitgenössischen Look der Fotografie. Mit der Kampagne „miststück“ des Fernsehsenders MTV schrieb Josefsohn 1994 (Pop-)Kulturgeschichte.
Von 2010 bis 2012 war Josefsohn Kreativdirektor der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin. Schon davor porträtierte er Theatergrößen, darunter die SchauspielerInnen Kathrin Angerer, Udo Kier oder Helmut Berger.
In seinen Arbeiten setzte sich Josefsohn auch mit seiner israelischen Herkunft auseinander. Nach seinem Schlaganfall vor vier Jahren, machte er weiter und fotografierte die Strecke „Jewing Gun“, bei der er die glänzende Ästhetik der Mode-und Medienwelt auf Straßenmotive der israelischen Militärpräsenz applizierte.
Für die Zeit schrieb Josefsohn dann die vielbeachtete Kolumne „Am Leben“, in der er sein Leben nach dem Hirnschlag dokumentierte. Für die Ruhrtriennale 2016 hatte er noch einen Meisterkurs für junge Fotografen gegeben, der unter dem Titel „Bude Bett Bargeld“ Fotografien im Lifestyle-Magazin-Look hervorbrachte. Die Werkserien, die ausgehend von historischen Prämissen die Eigenheiten der Stadt Bochum und seiner Bewohner untersuchen, sind in den Spielstätten der Ruhrtriennale noch bis 24. September zu sehen.
Für den Band „Es geht auch anders“ über das Theater Festival Impulse, dessen Corporate Identity Josefsohn während der Intendanz von Tom Stomberg und Matthias von Hartz gestaltete, stellte Josefsohn einen bebilderten Essay zusammen über Plakatmotive und Entwürfe aus seiner Zeit als CD von 2007 bis 2011.