Vadim Glowna ist tot

Der Schauspieler Vaidm Glowna starb in der Nacht zum Dienstag nach kurzer schwerer Krankheit in Berlin, wie seine Agentur am Donnerstag bestätigte. Glowna, der als einer der profiliertesten deutschen Charakterdarsteller galt, war erst im September 70 Jahre alt geworden.

Der 1941 in Eutin geborene Künstler wuchs in Hamburg in nach eigenen Worten "ärmsten Verhältnissen" auf. Die Schauspielausbildung finanzierte er in den 1960er Jahren zum Teil mit seiner Arbeit als Seemann und Hotelboy. Im Theater machte er rasch Karriere, spielte unter Gustav Gründgens, Peter Zadek und Claus Peymann. Seine Vorliebe galt der Darstellung von Außenseiter- und Randfiguren der menschlichen Gesellschaft - diese verkörperten "einen Rest von Freiheit", erklärte er einmal. Kulturstaatsminister Bernd Neumann hat Glowna als außergewöhnlichen Schauspieler gewürdigt: "Er verstand auf besondere Weise, seinen Rollen die Aura des Geheimnisvollen und Undurchsichtigen zu verleihen."

Als Filmschauspieler machte sich Glowna ebenfalls einen Namen, auch international. So arbeitete er mit Bertrand Tavernier und George Tabori zusammen. Zu den bekanntesten seiner mehr als 160 Kino- und Fernsehfilme gehören Sam Pekinpahs Kriegsdrama "Steiner - Das Eiserne Kreuz" (1976), "Gruppenbild mit Dame" (1977), "Stille Tage in Clichy" (1990), "Die Unberührbare" (2000) oder und "Agnes und seine Brüder" (2004).

Als Regisseur arbeitete Glowna seit den 1980er Jahren. Für seine erste Arbeit "Desperado City" (1981) erhielt er eine Auszeichnung bei den Filmfestspielen in Cannes. 1984 entstand die Fernsehdokumentation "Tschechow in meinem Leben", für die er seine damalige Frau, die Schauspielerin Vera Tschechowa mit der Kamera auf einer Reise nach Russland begleitete.

Einem breiten Publikum wurde Glowna vor allem durch seine zahlreichen Fernsehauftritte bekannt. Er spielte im "Tatort" ebenso mit wie im "Polizeiruf 110" oder der ZDF-Reihe "Das Traumschiff".

Quelle: dapd

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