Poetikdozentur für Milo Rau an der Universität des Saarlands
Nach u.a. Rimini Protokoll, Falk Richter und Kathrin Röggla übernimmt der Regisseur und Bühnenautor Milo Rau die sechste Poetikdozentur für Dramatik an der Universität des Saarlands.
Am 15., 22. und 29. Mai 2017 um jeweils 20 Uhr findet ein einstündiger Vortrag des Schweizer Theatermachers statt, der mit einer anschließenden Diskussion endet. Veranstaltungsorte sind das Saarländische Staatstheater, das VHS-Zentrum Saarbrücken sowie die Saarbrücker Stadtgalerie. Die Poetikdozentur ist seit dem Wintersemester 2011/2012 einberufen worden, um mit gegenwärtigen Bühnenautoren über „ihre Poetik, ihr Drama und ihr Theater zu reflektieren“, wie die Universität des Saarlands schreibt.
Milo Rau studierte Soziologie und arbeitete zunächst als Journalist, bevor er 2003 freier Bühnenautor und Regisseur wurde. Mit seinen politischen Theater-Ereignissen, gilt er als „schärfster Kritiker Europas: der Inhumanität der für Krisen und Elend verantwortlichen globalen Wirtschaftspolitik Europas einerseits wie der humanistischen und zivilisatorischen Selbstverklärung der Europäer andererseits.“, wie ihn die Universität des Saarlandes ankündigte. Für seine erfolgreichen Inszenierungen, die theaterästhetisch als „Reenactment“ beschrieben werden können, hat Milo Rau bereits mehrere Auszeichnungen bekommen. So zuletzt 2014 den Schweizer Theaterpreis, 2015 den Hörspielpreis der Kriegsblinden und 2016 den Spezialpreis des Prix de la Critique Théâtre et Danse sowie den Preis des Internationalen Theaterinstituts.