Salzburger Jubiläums-Jedermann wird «eingerufen»
Zum Jubiläums-«Jedermann» am Sonntag (22. August) hat sich die Leitung der Salzburger Festspiele etwas Besonderes einfallen lassen. Von Mittag bis zum frühabendlichen Vorstellungsbeginn sollen 20 «Jedermann»-Rufer im Halbstundenrhythmus von Dächern und Türmen Salzburgs die Aufführung «einrufen».
Sie skandieren die berühmten Rufe, mit der sich in Hugo von Hofmannsthals «Spiel vom Sterben des reichen Mannes» das Nahen des Todes ankündigt, der den «Jedermann» aus einer fröhlichen Tischgesellschaft jäh herausreißt.
An diesem Sonntag jährt sich zum 90. Mal der Tag, an dem Hofmannsthals Schauspiel erstmals bei den Salzburger Festspielen aufgeführt wurde. Das Werk wurde seither fast 600 Mal gespielt und avancierte zum Dauerbrenner und Markenzeichen der Festspiele. Dieses Jahr steht erstmals der österreichische Schauspieler Nicholas Ofczarek als «Jedermann» auf der Freiluftbühne vor dem Dom. Er ist der jüngste «Jedermann» in der Festspielgeschichte. Die Buhlschaft, Geliebte des «Jedermann», wird in Christian Stückls gründlich überarbeiteter Inszenierung von Birgit Minichmayr verkörpert.
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