Am liebsten hätten sie veganes Theater. Frank Castorf - Peter Laudenbach
Interviews 1996–2017
von Frank Castorf und Peter Laudenbach
Taschenbuch mit 142 Seiten, Format: 140 x 195 mm
ISBN 978-3-95749-132-9, Mit zahlreichen Abbildungen
- 12 Interviews aus 21 Jahren
Mit seinem Theater gegen den Konsens hat Frank Castorf die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz über 25 Jahre zu einem der radikalsten Künstlertheater Europas mit weltweiter Ausstrahlung gemacht. 2017 wurde dieses ästhetisch-politische Experiment durch eine Entscheidung der Berliner Kulturpolitik und die Übergabe des Hauses an einen Kurator vorläufig beendet.
In 12 Interviews aus 21 Jahren kann man Frank Castorf beim Denken zusehen. Der wichtigste Regisseur des deutschen Gegenwartstheaters spricht über seine Arbeit, über seinen Blick auf Dostojewski, Heiner Müller, Malaparte, Jelinek, Tschechow, Brecht, Artaud, Goethe, Tarantino und Jakob Michael Reinhold Lenz, über das gentrifizierte Berlin und die Illusionen der politischen Korrektheit: »Das Mittelschichtsbewusstsein vom Prenzlauer Berg mit dem Gefühl, uns kann nichts passieren, ist vielleicht nur ein Zwischenstadium.«
Leseprobe und digitale Ausgabe:
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Berlin liegt am Meer | 2017»Les Misérables« am Berliner Ensemble, das Ende der Volksbühne, Fernsehserien, Peter Stein, Fehler, Jürgen Holtz, das Performativevon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 7 |
Man geht ab und zu gerne fremd | 1996Brechts »Herr Puntila und sein Knecht Matti«, Einar Schleef, Heiner Müller, Elfriede Jelinek, Provinzvon Frank Castorf, Rüdiger Schaper und Peter Laudenbach | Seite 29 |
Der Krieg jeder gegen jeden | 1999Dostojewskis »Dämonen«, der jugoslawische Krieg, Menschenrechte, Joschka Fischer, die russische Westgrenzevon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 37 |
Psychoanalytischer Pop | 2004H. C. Andersens »Schneekönigin«, Claus Peymann, de Sade, heruntergezogene Mundwinkel, Gerhard Stadelmaiervon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 45 |
Man bekommt eine Idee davon, was das mal für ein Land war, Deutschland | 2009»Ozean« von Friedrich von Gagern, Volksbühnen-Krise, Volker Spengler, Revolutionskitsch, Sklaverei, Edith Clever, Ensemblevon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 53 |
Selbstverstümmelung als Überlebenstechnik | 2010»Die Soldaten« von Jakob Michael Reinhold Lenz, Goethe, Karriere, Büchner, Schizophrenievon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 63 |
Überflüssige Menschen | 2010»Drei Schwestern« und »Die Bauern« von Anton Tschechow, Armut, Morphium, Komik, Artaud, Chefdramaturgenvon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 71 |
Natürlich lese ich Dostojewski als einen Porno | 2012»Die Wirtin« von Dostojewski, Herbert Fritsch, 20 Jahre, Epilepsie, Vegard Vinge, Bachtin, die nackte Frau unter der Burkavon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 79 |
Hauptsache, man darf nicht »Neger« sagen, dann ist die Welt in Berlin-Mitte in Ordnung | 2013»La Cousine Bette« von Balzac, politische Korrektheit, Besetzungscouch, Bayreuth, Blackfacing, Peter Zadekvon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 89 |
Am liebsten hätten sie veganes Theater | 2014Das neue Berlin, Klaus Wowereit, Einschusslöcher, Touristen, Tim Renner, Epigonen, Iggy Pop, Zukunft der Volksbühnevon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 99 |
Technik des Staatsstreichs | 2014»Kaputt« von Curzio Malaparte, Hitler, Anklam, Jürgen Gosch, Weltkriegvon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 107 |
Man braucht Konflikte, um sich zu verständigen | 2017»Der Spieler« von Dostojewski, »Der Auftrag« von Heiner Müller, Athen, Demokratie, arm und reichvon Frank Castorf und Peter Laudenbach | Seite 115 |
Ich überlege, ob ich ein Tattoo-Studio aufmachen soll | 2015. Interview mit Bert NeumannKulturpolitik, Künstlertheater, Programmhefte, Gentrifizierung, Kuratorenvon Peter Laudenbach und Bert Neumann | Seite 123 |
Danke für das Gespräch. Nachwort | Dezember 2017von Peter Laudenbach | Seite 130 |
Nachweise | Seite 133 |
Inszenierungsverzeichnis | Seite 134 |
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Zu den AutorInnen
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