Über die Kunst, Erinnerungen wachzuhalten und ins Heute und Morgen zu transformieren

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Im ersten Kapitel des Buches beschreiben die Künstlergruppen ihre Projekte hinsichtlich ihrer jeweiligen Schaffens- und Wirkungsästhetiken, ihrer Aneignungs- und Auseinandersetzungsstrategien am Unort und mit kommunalen Verwaltungen. Sie berichten über die Zusammenarbeit mit neu gewonnenen Partnern, partizipative Einbindung des gesellschaftlichen Umfelds und die Resonanz beim Publikum, den Medien und Kulturverwaltungen. Auch erste Selbsteinschätzungen gehören dazu, wie z. B. die Frage, ob ihre ästhetischen Interventionen den gewählten Unort nachhaltig beeinflussen.
Diese kompakten Darstellungen entstanden bereits für das Symposium und wurden dort nach einer Matrix formaler Vorgaben hinsichtlich der Ausschreibungskriterien präsentiert. In dieser Form habe ich sie mit ausgewählten Inszenierungsfotos für das Buch übernommen. Umfangreichere Projektbeschreibungen und Darstellungen, wie filmische Ausschnitte, Fotos und Medienberichte, sind auf den jeweiligen Webseiten der Gruppen eingestellt. Das gilt auch für neue Produktionen, die nach dem Sonderprojekt entstanden.
Den Projektdarstellungen schließen sich eine Einführung zu relevanten Unort-Theorien und detaillierte Aufführungsbeschreibungen sowie Einordnungen in diese Theorien und Fragen sozialer Nachhaltigkeit an. Diese Texte wurden von Matthias Däumer verfasst, den ich für das Sonderprojekt als akademischen Fachberater gewinnen konnte. Er war am gemeinsamen Sichtungsprozess der 165 eingereichten Projektanträge aus allen Bundesländern und den nachfolgenden Kuratoriumssitzungen beteiligt. Des Weiteren hatten Matthias Däumer und ich die Möglichkeit, fast alle Inszenierungen zu sehen. Die wenigen Projekte, die er nicht besuchen konnte, beschreibe ich in diesem Kapitel. Seine wie auch meine Texte sind Ergebnis unseres konstruktiven Gedankenaustauschs. Wir waren von den Experimenten der Künstlergruppen, den Transformationen der von ihnen ausgewählten Unorte und den facettenreichen Einbindungen von Experten des Alltags, Laiendarstellern und Einwohnern vor Ort sehr beeindruckt.

Im Mai 2016 befragte ich die jeweiligen künstlerischen Leiter, wie sie rückblickend die Ausschreibung zum Sonderprojekt einschätzen und ihre Inszenierungen mit den nachhaltigen Folgewirkungen innerhalb der Kunstsparte einordnen. Bei dieser Form der Evaluation interessierte mich auch, was ihre künstlerische Arbeit im öffentlichen Raum grundsätzlich behindert, ob sie die Fortsetzung eines ähnlichen Sonderprojektes befürworten und welche Bedeutung sie künftigen ästhetischen Interventionen im öffentlichen Raum geben. Die Zusammenfassung der Reflexionen schließt das erste Kapitel ab.

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