Heft 10/1980
Ernst Busch: Der radikale Volksschauspieler
Zeugnisse seiner Theaterarbeit 1951-1957
Broschur mit 88 Seiten, Format: 200 x 290 mm
ISSN 0040-5418
(...) »Mit Ernst Busch ist ein neuer Darstellertyp ins Theater, in den Film getreten: der radikale Volksschauspieler, radikal, im umfassenden Sinne, politisch und künstlerisch. Ernst Busch ist einer der wenigen, die mimische Kunst und wörtliche Aussage miteinander verbinden. Er ist Darsteller, auch wo er rezitiert, und Schauspieler, auch wo er singt. Nicht wie ein guter Sänger, der Arien gestisch interpretiert, sondern als ein genialer Schauspieler, der an gewissen Punkten der Rolle (oder auf Rezitations-Matineen) den musikalische Ton zur Verdeutlichung des Wortes braucht. So steht Ernst Busch in der vordersten Linie der Künstler, die auf der Bühne die Waffe der Sprache schmieden.«
Herbert Jhering, der - so wie er Brecht zeitlebens kritisch förderte - auch den Weg des Sänger-Schauspielers Ernst Busch wie kein anderer von den zwanziger Jahren bis zum Galilei verfolgte, hat am tiefsten und genausten die Leistung Buschs beschrieben und bewertet (er wird darin nur von Brecht übertroffen), immer wieder die Einheit von Schauspieler und Sänger, von Künstler und Politiker betonend. Bereits in einem Urteil von 1932 ist der ganze Busch gekennzeichnet:
»Niemals wird Ernst Busch den Inhalt des Textes zugunsten einer Stimmung erweichen, niemals den Sachverhalt einer Rolle zugunsten einer psychologischen Malerei fälschen oder umdichten. Das macht Ernst Busch zum Darsteller zielgerichteter, aktiver, politischer Rollen. Ob Busch ein Romankapitel liest oder einen Heimkehrer aus dem Krieg spielt - immer behält er seine harte und feste, auf den Sinn losgehende, den Gehalt heraushebende Sprechweise bei. Kein Stimmungskünstler (obwohl er im Song manchmal dazu, verführt wurde), kein Seelenschilderer (obwohl manche Rolle ihn dazu hätte verleiten können), kein farbiger Komödiant (obwohl er in >Lumpazivagabundus< einen solchen Zuschuß hätte gebrauchen, können), sondern ein unbeirrter Tatsachenschauspieler, knapp und demonstrativ, mutig und beherrscht. Kein öder Deklamator der Revolution, kein >OH-Mensch<-Pathetiker, kein Naturalist oder Nuancenjäger der Kulissenwirklichkeit, sondern ein kriegerischer Künstler des Tages, der Gegenwart von 1932.« [...].
Aus Martin Linzer: Der radikale Volksschauspieler. Ernst Busch - Zeugnisse seiner Theaterarbeit 1951-57, S. 8 (S. 8-13).
Artikel | Seite |
---|---|
Artikel | Seite |
Umschau | |
TdZ-Porträt (10): Dietrich Körnervon Ingeborg Pietzsch | Seite 1 |
Fernsehen der DDREmilia Galotti von G. E. Lessing. Regie: Klaus Dieter Kirst, Fernsehregie: Annelies Thomasvon Hans-Rainer John | Seite 1 |
Friedrich-Wolf-Theater NeustrelitzDer Schuster und der Hahn von Armin Stolper. Regie: Dieter Seidel a. G. / Andreas Schmidt-Schaller a. G., Ausstattung: Helmut Pockvon Jochen Gleiß | Seite 2 |
Landesbühnen Sachsen / Felsenbühne RathenDie Abenteuer der drei Musketiere von Heiner Maaß / Peter M. Schneider. Regie: Gertrude Schareck / Christian Bleyhoeffer, Ausstattung: Rolf Döge / Eva Christ, Musik: Rainer Böhmvon Lothar Ehrlich | Seite 2 |
Ensemble | Seite 3 |
Bekenntnis zum Ensemble-Theatervon Christoph Schroth, Horst Schönemann und Sieglinde Wiegand | |
Kolumne | Seite 6 |
Über Theaterkritikvon Ingeborg Pietzsch | |
Volkstheater | Seite 8 |
Der radikale VolksschauspielerErnst Busch - Zeugnisse seiner Theaterarbeit 1951-1957von Martin Linzer | |
Uraufführung | Seite 13 |
Wundersame Geschichte einer großen Liebe»Shakuntala« in Leipzig aufgeführtvon Wolfgang Kröplin | |
Gespräch | Seite 14 |
Vijaya Mehta im Gesprächvon Wolfgang Kröplin und Vijaya Mehta | |
Inszenierungen | Seite 16 |
Verwundern üben»Eine wundersame Nacht« von Mrozek / »Polnisches Begräbnis« von Rózewicz in Frankfurt (Oder)von Martin Linzer | |
Garderobengespräch | Seite 18 |
Walter Jupé(Aufgezeichnet von Renate Stinn)von Renate Stinn und Walter Jupé | |
Kinder- und Jugendtheater | Seite 23 |
Vorsprung ausbauenTheaterspiel für Kinder und Jugendliche, nicht nur am Kinder- und Jugendtheatervon Ilse Rodenberg | |
Porträt | Seite 25 |
In eigener und der Anderen SacheÜber die Sängerin Annelies Burmeistervon Ulrich Burkhardt | |
Oper | Seite 28 |
Fern des FernöstlichenHarry Kupfer inszenierte »Madama Butterfly« als Gast in Frankfurt (Main)von Wolfgang Lange | |
Regisseure im Gespräch | Seite 32 |
Harald Wandtke(Gesprächsaufzeichnung Dietmar Fritzsche)von Dietmar Fritzsche und Harald Wandtke | |
Ballett | Seite 32 |
Ausstrahlungskraft gewachsenChoreographen zu Problemen des Ballettschaffens in der Republikvon Tom Schilling und Helmut Neumann | |
Ballett-Wettbewerb | Seite 35 |
Fortschritte unserer KandidatenJubiläums-Ballettwettbewerb in Warna 1980von Hermann Rudolph | |
Sowjetunion | Seite 39 |
Viel Liebe und keine GegenliebeZur Uraufführung des Balletts »Die Möwe« von Rodion Stschedrin am Bolschoi Theater Moskauvon Sigrid Neef | |
Brecht | Seite 41 |
Turandot oder Der Kongreß in RegenmäntelnNeuer Brecht-Versuch an der Tagankavon Martin Linzer | |
Szenografie international | Seite 42 |
(8): Daniel Lidervon Gunter Kaiser | |
Wien | Seite 45 |
Jesu Polterabend, Avantgarde und Kraus-SpektakelVermischtes Theater zu den Wiener Festwochen 1980von Matthias Frede | |
Oper | Seite 47 |
Stimmen und GestaltenMünchener Opernfestspiele mit Gluck, Strauss, Pfitzner, Reimannvon Ernst Krause | |
Gespräch | Seite 48 |
Gespräch mit Aribert Reimann(Gesprächsaufzeichnung Sigrid Neef)von Sigrid Neef und Aribert Reimann | |
Spanien | Seite 50 |
Madrid und Barcelona im Frühjahr 1980Spanische Reise-Erfahrungenvon Wolfgang Schuch | |
Vietnam | Seite 53 |
Asiatische Tradition und revolutionäres EngagementTheatereindrücke im sozialistischen Vietnamvon Rüdiger Volkmer | |
Ungarn | Seite 60 |
Das Stück spielt in UngarnZu neuen Werken der ungarischen Dramatikvon Ingeborg Knauth | |
Stückabdruck | Seite 62 |
Luftkubikmeter (Légköbméter)Aus dem Ungarischen von Hans Skireckivon Géza Bereményi | |
TdZ-Informativ | |
»Tage sozialistischer Theaterkunst« 1980von Werner Rackwitz | Seite 73 |
Aus unserer Republik | Seite 73 |
Berliner Bühnen 1981von - hn | Seite 74 |
Leipziger Vorschauvon G.A. | Seite 74 |
Rostocker Schauspielstudenten beim Studentensommer 1980von Klaus-Peter Gerhardt | Seite 75 |
Personelles | Seite 75 |
UNIMA-Festivalvon Peter Waschinsky | Seite 76 |
Sofias kleinstes Theatervon Swetlana Pantschewa | Seite 77 |
Blick über die Grenzen | Seite 77 |
Theaterbrief aus Moskauvon Werner Pfelling | Seite 78 |
Spoleto 1980von - hn | Seite 79 |
Nordischer Theaterkongreß tagtevon - hn | Seite 79 |
Neue Stücke in der BRDvon - hn | Seite 79 |
Briefevon Dietmar Fritzsche und Werner Creutziger | Seite 80 |
Renate Waack: Wolfgang Heinz. Denken - Handeln - KämpfenHenschelverlag Berlin 1980, 208 S., 111 Fotos, 24,- Mvon Hans-Rainer John | Seite 80 |
Theo Adam: Seht, hier ist Tinte; Feder, Papier ... Aus der Werkstatt eines Sängers. Herausgegeben, mit einem Arbeitsgespräch und Anhang von Hans-Peter MüllerHenschelverlag Berlin 1980, 225 S., 56 Abb., 14,- Mvon Dietmar Fritzsche | Seite 80 |
Euripides - Werke in drei BändenAufbau-Verlag Berlin/Weimar 1979, 1217 S., 19,- Mvon Hans-Rainer John | Seite 80 |
Die nächsten PremierenVom 16. Oktober bis 15. November 1980 | Seite 81 |
SpielpläneVom 16. Oktober bis 15. November 1980 | Seite 81 |
Besetzungen | Seite 83 |
Inhalt | Seite 88 |
Autoren | Seite 88 |
Impressum | Seite 88 |
Géza Bereményi
Ulrich Burkhardt
Werner Creutziger
Lothar Ehrlich
Matthias Frede
Dietmar Fritzsche
G.A.
Klaus-Peter Gerhardt
Jochen Gleiß
- hn
Hans-Rainer John
Walter Jupé
Gunter Kaiser
Ingeborg Knauth
Ernst Krause
Wolfgang Kröplin
Wolfgang Lange
Martin Linzer
Vijaya Mehta
Sigrid Neef
Helmut Neumann
Swetlana Pantschewa
Werner Pfelling
Ingeborg Pietzsch
Werner Rackwitz
Aribert Reimann
Ilse Rodenberg
Hermann Rudolph
Tom Schilling
Horst Schönemann
Christoph Schroth
Wolfgang Schuch
Renate Stinn
Rüdiger Volkmer
Harald Wandtke
Peter Waschinsky
Sieglinde Wiegand
€ 6,99
Zu den Apps
Versandfertig in 1 - 3 Werktagen. Kostenfreier Standardversand innerhalb Deutschlands, zzgl. Versandkosten ins Ausland. Alle Preisangaben inkl. MwSt.
Die elektronische Ausgabe steht direkt nach dem Kauf zur Verfügung. Unsere eMagazine können Sie mit nahezu allen Geräten lesen, da das PDF ein plattformunabhängiges Format ist.
Zeitschrift
Neue Bücher
Jeden Monat die wichtigsten Themen bei Theater der Zeit
Newsletter abonnieren