Österreichische Theaterallianz vergibt Preis an Thomas Köck
Der erste von der Theaterallianz der freien österreichischen Bühnen ausgelobte Autorenpreis geht an den Österreicher Thomas Köck. Der junge Dramatiker, geboren 1986 in Steyr (Oberösterreich), wird für seinen Stückentwurf mit dem Arbeitstitel „Kudlich – eine anachronistische Bauernoper“ ausgezeichnet. Der Preis ist mit 9 500 EUR dotiert und mit einer Uraufführung am Schauspielhaus Wien in der kommenden Saison verbunden.
Die neu geschaffene, aus Mitteln des Bundeskanzleramts finanzierte Auszeichnung gehört damit zu den höchst dotierten Förderinstrumenten für zeitgenössische Dramatik im deutschsprachigen Raum.
Der Wettbewerb stand unter dem thematischen Motto „Der Kongress tanzt!“ und hatte österreichische DramatikerInnen eingeladen, über die Nachwirkungen des Wiener Kongresses nachzudenken. Von jedem Theater der Allianz wurden zwei AutorInnen mit einem Exposé für ein Stück beauftragt, die anonym ihre Ideen einsandten. Eine Jury bestehend aus VertreterInnen der Mitgliedstheater der Allianz prämierte schließlich den Entwurf „Kudlich“ von Thomas Köck, der auf Initiative des Wiener Schauspielhauses teilgenommen hatte.
Mit „Kudlich“ (Arbeitstitel) sei Thomas Köck ein gleichermaßen komischer wie sprachlich virtuoser Parforceritt durch die Restaurationszeit gelungen, der über möglichen Parallelen zwischen unserer Gegenwart und den Jahren nach dem Wiener Kongress nachdenke. Vor der Folie der Biographie des Bauernbefreiers Hans Kudlich verhandele er humorvoll und poetisch Fragen nach Revolution, Widerstand und letztlich nach der Gestaltungskraft des Politischen.
Auf der letzten Sitzung der Theaterallianz wurde außerdem eine Erweiterung beschlossen: Mit dem Theater am Lend aus Graz ist ab der kommenden Spielzeit 16/17 damit nun auch die Steiermark im Verbund vertreten. Mit der Zusammenarbeit mit dem Theater, das in enger Verbindung mit dem DRAMA FORUM von uniT Graz steht, stärkt die Allianz ihre Position als wesentliche Förderinstitution der zeitgenössischen DramatikerInnen-Szene in Österreich.