3sat-Preis für Ersan Mondtag / Keine Aufführungen von „Das Internat“ beim Theatertreffen
Der Theaterregisseur Ersan Mondtag erhält den mit 10.000 Euro dotierten 3sat-Preis beim diesjährigen Theatertreffen für seine Inszenierung „Das Internat“ am Schauspiel Dortmund. Die öffentliche Preisverleihung findet am Samstag, 4. Mai 2019 im Haus der Berliner Festspiele statt. „Ersan Mondtag zeigt sich in ‚Das Internat‘ einmal mehr als bildmächtiger Regisseur, der gekonnt mit den Ängsten der Zuschauer spielt. Kongenial verbindet er Regie, Bühne und Kostüm zu einer Installation der Angst, einem Diorama der Unterdrückung“, so die 3sat-Preis-Jury.
Ersan Mondtag, 1987 in Berlin geboren, arbeitet an der Schnittstelle von Theater, Musik, Performance und Installation. Er inszenierte u.a. am Thalia Theater Hamburg, am Schauspiel Frankfurt, am Maxim Gorki Theater, am Schauspiel Köln und an den Münchner Kammerspielen. Seine Inszenierungen wurden mehrmals zum Theatertreffen eingeladen.
Das Schauspiel Dortmund teilt derweil mit, dass die Produktion „Das Internat“, die sich seit Juli 2018 nicht mehr im Spielplan des Theaters befindet, aufgrund von Schwierigkeiten bei der Termin- und Spielstättenfindung beim diesjährigen Theatertreffen nicht gezeigt werden kann. Das Theatertreffen und das Schauspiel Dortmund hätten gemeinsam alle verfügbaren Optionen geprüft. Laut WDR Kultur war der Grund der Absage die Schwierigkeiten beim Aufbau des Bühnenbildes, der nach den Kalkulationen vom Schauspiel Dortmund bis zu sieben Tagen dauern würde. Außerdem sei „das Klima zwischen Dortmunder Schauspiel und Ersan Mondtag extrem vergiftet“, berichtet WDR-Journalist Stefan Keim, der mit dem Haus gesprochen hatte, weil die Dortmunder Werkstätten das Bühnenbild nicht rechtzeitig hergestellt hätten und es mehrere Konfliktsituationen mit den Schauspielern gegeben habe. Die Beteiligten bedauern sehr, dass keine Aufführungen im Festival möglich sind.