Barbara Kisseler Preis geht an Altonaer Theater
Der Barbara Kisseler Theaterpreis für freie Bühnen in Hamburg geht dieses Jahr an das Altonaer Theater. Vor allem die Umsetzung von Walter Kempowskis Romanreihe „Deutsche Chronik“ hat den oder die Juror*in (der oder die bei diesem Preis nicht namentlich genannt wird) überzeugt. In der Begründung heißt es: „Mit seiner vierteiligen Theaterfassung hat Intendant Axel Schneider ein außergewöhnliches Zeitdokument auf die Bühne gebracht, das mit großem erzählerischen Bogen, prägnantem szenischen Zugriff und glaubwürdigen Charakteren deutsche Geschichte in deutschen Geschichten aufspürt.“
Das Altonaer Theater hat sich vor einigen Jahren von der genuinen Theaterliteratur abgewandt. „Wir spielen Bücher“, sagt Intendant Axel Schneider, „Bestseller am liebsten. Titel, die das Publikum kennt.“
Kultursenator Carsten Brosda (SPD), nach dessen 2016 verstorbener parteiloser Vorgängerin der Preis benannt ist, lobte die „hervorragende Wahl des unbekannten Jurors oder der unbekannten Jurorin“. Das Altonaer Theater, in dem regelmäßig die Eröffnung der (ebenfalls von Axel Schneider initiierten) Privattheatertage stattfindet, sei „eine große Bereicherung für das vielfältige Angebot der Kulturstadt Hamburg“, die Auszeichnung zeige „auch im Rückblick auf die letzten Entscheidungen“ die Vielfältigkeit der hiesigen Theaterlandschaft.
Der Preis für Hamburger Privattheater ist nach der im Oktober 2016 verstorbenen Kultursenatorin Barbara Kisseler benannt, die unter anderem auch bis 2015 dem Deutschen Bühnenverein vorstand. Die Preisverleihung findet voraussichtlich im Oktober statt.