Berlin ehrt Ivan Nagel mit Berliner Gedenktafel
Im Namen des Landes Berlin ehrt heute der Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa, Dr. Klaus Lederer, den Theaterwissenschaftler, Kritiker, Intendanten und Publizisten Ivan Nagel mit einer Berliner Gedenktafel.
Die Enthüllung der Tafel in der Keithstraße 10 in 10787 Berlin-Schöneberg, dem letzten Wohnort Ivan Nagels, findet heute, 29. August 2017, um 16.00 Uhr statt.
Das Berliner Gedenktafel-Programm ehrt seit 1985 Persönlichkeiten und erinnert an Ereignisse oder Institutionen, die zur vielfältigen kulturellen, politischen oder wissenschaftlichen Bedeutung Berlins beigetragen haben. Für die Umsetzung der Tafelanbringung sind die Historische Kommission zu Berlin und das Aktive Museum Faschismus und Widerstand in Berlin arbeitsteilig verantwortlich.
1931 als Kind einer jüdischen Familie in Budapest geboren, überlebten Ivan Nagel und seine Familie die NS-Verfolgung und den Holocaust in einem Versteck. Er studierte u.a. in Paris, Heidelberg und Frankfurt/Main, arbeitete – nach Stationen an renommierten Theatern in München und Hamburg – als Theaterkritiker, als Regisseur und Intendant und gründete 1979 das Festival „Theater der Welt“.
Von 1989 bis 1996 lehrte er Theaterwissenschaft in Berlin an der heutigen Universität der Künste. Sein als „Nagel-Gutachten“ in die Berliner Theater-Geschichte eingegangenes Gutachten, rettete das Deutsche Theater, das Berliner Ensemble unter einer kollektiven Leitung und die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz unter der neuen Leitung von Frank Castorf vor der Abwicklung.
Die Laudatio auf Ivan Nagel hält der Theaterhistoriker Herr Prof. Klaus Völker.