Die Akademie der Künste ehrt Christoph Schlingensief posthum
Die Akademie der Künste Berlin verleiht den Konrad-Wolf-Preis 2015 posthum an Christoph Schlingensief und an das von ihm gegründete Operndorf in Burkina Faso.
In der Jury-Begründung heißt es: Der Preis solle auch im Andenken an Konrad Wolf in seiner geistigen Dimension „an einen Filmkünstler gehen, der sich seinen autobiographischen Eigensinn und seine politische Unabhängigkeit nie austreiben ließ: Christoph Schlingensief. In seiner materiellen Dimension soll er an das Operndorf in Burkina Faso gehen und zwar an die dort projektierte Unterstützung für Jugendliche, sich das Cineastische als Ausdrucksmittel anzueignen, und wir hoffen, dabei Konrad Wolf verpflichtet, auf Poesie und Veränderungskraft des afrikanischen Kinos der Zukunft.“ Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Christoph Schlingensief (1960-2010) - Film- und Theaterregisseur, Aktionskünstler, Autor – arbeitete seit 2008 an der Idee für ein Operndorf in Afrika, das er als kulturelle Begegnungs- und Experimentierstätte verstanden wissen wollte. Am 8.2.2010 wurde unweit von Ougadougou, der Hauptstadt Burkina Fasos, der Grundstein gelegt. Im Oktober 2011, Christoph Schlingensief hat dieses Ereignis nicht mehr erleben können, wurde die Grundschule des Operndorfs eröffnet, die neben regulären Unterrichtsfächern auch Film-, Kunst- und Musikklassen anbietet.
Die Preisverleihung findet am 20.Oktober 2015 in der Akademie der Künste in Berlin statt. Der Konrad-Wolf-Preis, benannt nach dem Filmregisseur und langjährigen Präsidenten der Akademie der Künste der DDR, wird jährlich für herausragende künstlerische Leistungen auf den Gebieten der darstellenden Kunst sowie der Film- und Medienkunst vergeben.