Hamburg: Ohnsorg-Theater gibt Gewinner:innen des Autorenwettbewerbs bekannt
Im Rahmen der Veranstaltung Countdown Große Freiheit Schreiben wurde am Freitag die Gewinnerin des diesjährigen Autorenwettbewerbs gekürt. Das gibt das Ohnsorg-Theater Hamburg in einer Pressemitteilung bekannt. Aus etwa 150 Einsendungen wählte eine Expert:innenjury bestehend aus Yared Dibaba, John von Düffel, Cornelia Ehlers, Annie Heger, Peter Helling, Monika Nellissen, Cornelia Stein und Lara-Maria Wichels drei Stücke aus. Ein wichtige Stimme bei der finalen Lesung hatte auch das Publikum im Theater, dessen Applaus in die Wertung mit einfloss.
Zur Wahl standen im Finale Anke Gebert mit „Wo du nicht bist“, einer Geschichte um eine Frau, die darum kämpft posthum ihren im KZ Ausschwitz ermordeten Mann heiraten zu dürfen. Sowie Tatjana Kruse mit „Sterben ist auch nicht mehr das, was es mal war“, einer Krimikomödie, in der das Mordopfer sich selbst auf die Suche nach ihrer Todesursache macht und dabei an ihren Mitmenschen verzweifelt. Das dritte Stück stammt von Uta van Steen. In „Königin der Nacht“ wollen eine Familie aus Bayern und eine Familie aus Blankenese eigentlich nur ihre Häuser für einen Urlaub tauschen und müssen unfreiwillig eine Nacht gemeinsam verbringen. Ein Culture Clash, der beim Publikum besonders gut ankam.
In der Entscheidung konnte letztendlich das Stück „Sterben ist auch nicht mehr das, was es mal war“ von Tatjana Kruse die Expertenjury am meisten überzeugen. Sie befand: „Tatjana Kruse gelingt es mit leichtfüßigen und trockenen Dialogen die Spannung und den mitunter schrägen Handlungsverlauf voranzutreiben und durch die Beschreibung echter Charaktere der Klischeefalle zu entkommen. Dieses Stück mit einigen Überraschungen erscheint sehr bühnentauglich und für das Ohnsorg-Theater geeignet.“
Der Inszenierungspreis, den Tatjana Kruse von Intendant Michael Lang überreicht bekam, ist mit 3.000€ dotiert. Zudem wird ihr Stück nun auf Plattdeutsch übersetzt und dann am 16. April 2023 im Ohnsorg-Theater Premiere feiern. Die Zweit- und Drittplatzierten Anke Gebert und Uta van Steen erhalten jeweils ein Preisgeld von 1.000€ sowie einen Workshop von Jurymitglied John von Düffel, Inhaber der Professur für Szenisches Schreiben an der UdK Berlin.