Opernhaus Bayreuth
Markgräfliches Opernhaus in UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen
Das Markgräfliche Opernhaus Bayreuth wird in das Unesco-Weltkulturerbe aufgenommen. Das beschloss das Welterbekomitee auf seiner Tagung im russischen St. Petersburg.
Mit dem Opernhaus, einem der wenigen gut erhaltenen Barocktheater in Europa, stehen künftig 37 Denkmäler aus Deutschland auf der Welterbeliste. Darunter sind weltberühmte Gebäude wie die Wartburg und der Kölner Dom. Sieben Welterbestätten liegen in Bayern.
Das Unesco-Komitee würdigte das Bayreuther Opernhaus als „einzigartiges Monument der europäischen Fest- und Musikkultur des Barock“. Das Gebäude sei eines der wichtigsten architektonischen Zeugnisse der absolutistischen Gesellschaft im 18. Jahrhundert und in seiner ursprünglichen Form und Gestalt unverändert erhalten, teilte die Deutsche Unesco-Kommission mit.
Der Prachtbau wurde von 1746 bis 1750 von dem damals europaweit führenden Theaterarchitekten Giuseppe Galli Bibiena im Auftrag des Markgrafenpaars Friedrich und Wilhelmine von Brandenburg-Kulmbach errichtet. Das Opernhaus repräsentierte den Typus des höfischen Festraumes der absolutistischen Gesellschaft. Es war zu seiner Zeit in Größe und Pracht nur mit Häusern in Wien, Dresden, Paris oder Venedig vergleichbar. Wegen seiner stuckierten, geschnitzten und gemalten Dekoration gilt das Gebäude als weltweit einzigartig.
Ab nächstem Jahr soll das Opernhaus, das seit 2009 nicht mehr bespielt wird und derzeit nur noch als Museum zugänglich ist, umfangreich saniert werden, um das ursprüngliche Erscheinungsbild des Zuschauerraums wiederherzustellen. Zudem werden Bühnen- und Haustechnik sowie Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht, um den Spielbetrieb wieder aufzunehmen. Das Land Bayern stellt dafür rund 19 Millionen Euro zur Verfügung.
Das Unesco-Komitee stimmte auf seiner Sitzung in St. Petersburg über insgesamt 33 Anträge für die Aufnahme ins Welterbe ab. Neben Bayreuth bewarb sich aus Deutschland auch das baden-württembergische Schwetzingen mit seiner Kurfürstlichen Sommerresidenz um einen Platz auf der Liste. Die Entscheidung wurde allerdings auf die nächste Sitzung vertagt.
Quelle: dapd