Preis für künstlerische Forschung geht an Rabih Mroué

Den Preis für künstlerische Forschung der Schering Stiftung 2020, gefördert durch das Land Berlin, erhält im diesen Jahr Rabih Mroué . Der 1967 in Beirut geborene Künstler hat als Schauspieler, Regisseur und Dramaturg zahlreiche Stücke für internationale Bühnen geschrieben und inszeniert. Seit Ende der 1990er Jahre entwickelt er zudem Videoarbeiten, installative Werke und Zeichnungen, die international ausgestellt werden. Mroué ist Herausgeber der Zeitschrift The Drama Review/TDR (New York) sowie Mitbegründer des Beirut Art Center (BAC). Von 2012 bis 2015 war er Fellow des International Research Center Interweaving Performance Cultures an der Freien Universität Berlin. Während der Intendanz von Matthias Lilienthal war er als Theaterregisseur an den Münchner Kammerspielen fest angestellt.  

Die Jury begründet ihre Wahl aus insgesamt elf nominierten Künstler*innen wie folgt: „(…) Seine Werke stellen mit ihrer faktisch-fiktiven, interdisziplinären Methodik tradierte Vorstellungen von Wahrheit, Forschung und Fakten auf den Prüfstand. Mroué ist ein Pionier der Vortrags-Performance oder, in seinen Worten, des ‚nicht-akademischen Vortrags‘, den er zu einem herausragenden Medium künstlerischer Forschungsvermittlung entwickelt hat. Sein Werk kann als Versuch verstanden werden, die umkämpften politisch-historischen Ereignisse der Bürgerkriege im Libanon `wiederzubesetzen`. Durch Befragung der konfliktgeladenen Beziehung zwischen persönlicher Erinnerung und offizieller Geschichtsschreibung verbindet er künstlerische Erfindung mit einer genauen Erforschung kultureller, sozialer und politischer Realitäten.“

Der Preis für künstlerische Forschung ist aus dem Kunstpreis der Schering Stiftung hervorgegangen, der von 2005 bis 2018 alle zwei Jahre an internationale Künstler*innen, die mit ästhetischen Mitteln eigenständige Formen der Wissensbildung entwickeln, vergeben wurde. 2019 wurde der Preis in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Kultur und Europa neu konzipiert. Als gemeinsame Initiative staatlicher und privater Förderung soll der Preis Pionier*innen im Bereich der forschenden Kunst würdigen. Der Preis wird zum fünften Mal in Kooperation mit den KW Institute for Contemporary Art verliehen. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 15.000 Euro dotiert und mit einer Einzelausstellung in den KW, kuratiert von Nadim Samman, verbunden, die am 16. Oktober 2021 eröffnet wird.

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