Jonathan Meese
Laut Wagner sinnvoller Umgang mit NS-Symbolen
Die Leiterin der Bayreuther Festspiele, Katharina Wagner, sieht in Meeses Umgang mit Nazi-Symbolen kein Problem im Bezug auf seine geplante Inszenierung der Oper „Parsifal" für 2016.
"Meese hat gezeigt, dass Symbole für ihn eine zentrale Bedeutung haben. Er arbeitet damit, verändert sie. Und genau darum geht es doch in 'Parsifal'", äußerte Wagner gegenüber der Tageszeitung Die Welt.
Erst kürzlich sorgten die Bayreuther Festspiele für Schlagzeilen, als der Sänger Evgeny Nikitin seinen Auftritt für die Titelrolle in der Oper „Der fliegende Holländer" absagte. Grund hierfür war die Veröffentlichung von Videoaufnahmen, die den Russen als 16-Jährigen mit einem Hakenkreuz-ähnlichen Tattoo zeigten. Vor dem Hintergrund der NS-Vergangenheit der Wagnerfamilie wurde die Reaktion der Festspielleitung, die die Trennung von Nikitin befürwortete, heftig kritisiert.
Nun soll der umstrittene Künstler Jonathan Meese die Inszenierung des „Parsifal" 2016 übernehmen. Katharina Wagner steht hinter der Entscheidung: "Meese spielt nicht mit Hakenkreuzen. Und Bayreuth auch nicht. Er setzt sie ironisch und sogar auch zynisch ein, um eine Haltung, um unsere Geschichte kritisch anzuprangern." Das internationale Publikum werde das unterscheiden können.
Quelle: dapd