Literatur- und Theaterwissenschaftler Robert Weimann verstorben
Am 9. August 2019 verstarb in Bernau bei Berlin der Literatur- und Theaterwissenschaftler Robert Weimann, geboren am 18. November 1928 in Magdeburg. Die Akademie der Künste, deren Mitglied Weimann seit 1969 war, gab das in einer Pressemeldung bekannt.
Weimann wurde mit seiner Dissertation über „Drama und Wirklichkeit in der Shakespearezeit“ (1958) und dem Buch über den „New Criticism“ (1962) für eine scharfe Kritik an der bürgerlichen Wissenschaft bekannt. Nach seiner Professur für englische Literaturgeschichte und allgemeine Literaturwissenschaft 1965 bis 1968 in Berlin, wechselte er zur Akademie der Wissenschaften der DDR, wo er bis 1991 Bereichs- und später Forschungsgruppenleiter am Zentralinstitut für Literaturgeschichte war. Weimann war seit 1974 Gastprofessor an zahlreichen Universitäten in den USA. Von 1991 bis 1994 war er kommissarischer Direktor des Zentrums für Literaturforschung in Berlin und von 1992 bis 2001 Professor für Theaterwissenschaft an der University of California in Irvine. Darüber hinaus war Robert Weimann 1978 bis 1990 Vizepräsident der Akademie der Künste, zunächst unter Konrad Wolf, anschließend unter Manfred Wekwerth.
Friedrich Dieckmann, Mitglied der Sektion Literatur: „Das umfassende Bild, das Robert Weimanns Forschungen und Publikationen von Shakespeare und dem Theater seiner Zeit entwickelten, hat weit über die Fachwissenschaft hinaus gewirkt; Dramatiker und Regisseure fanden hier einen Fundus von Anregungen, die sie für die Darstellung ihrer eigenen Umbruchszeit fruchtbar machen konnten.“