Schauspieler und Regisseur Peter Stahl verstorben

Der frühere Schauspieler, Regisseur und Leiter des Bautzener Puppentheaters Peter Stahl ist nach schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben.

Als „Egon Olsen“ spielte er sich am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen in die Herzen der Zuschauer. Die Ähnlichkeit mit der Filmfigur war verblüffend und so stand er 1998 zur Premiere „Die Olsenbande dreht durch“ als Chef des Gaunertrios auf der Bühne. Aus anfänglich 15 geplanten Vorstellungen wurden 133 bis zum Jahresende 2012 und eine Festanstellung in Bautzen.

Peter Stahl. Foto: Deutsch-Sorbisches Volkstheater Bautzen
Peter Stahl. Foto: Deutsch-Sorbisches Volkstheater Bautzen

Peter Stahl wurde am 18. Januar 1939 in Sziesze im heutigen Litauen geboren, kam 1945 nach Dessau, wo er die Grundschule besuchte und eine Lehre als Feinmechaniker absolvierte. In der Lehrzeit spielte er Kabarett unter Anleitung eines Schauspielers, der ihm riet, sich an der Schauspielschule zu bewerben. 1960 begann er an der Theaterhochschule „Hans Otto“ in Leipzig. Nach Abschluss des Studiums war sein erstes Engagement am Theater der Jungen Garde in Halle, seine erste Rolle, die des tapferen Schneiderleins.

Von 1965 bis 1968 war Peter Stahl als Schauspieler am Staatstheater Schwerin engagiert. Hier begann er als Regisseur am Puppentheater zu arbeiten. Von 1968 bis 1988 kehrte er zurück nach Halle als Schauspieler, Regisseur und Oberspielleiter und schließlich als stellvertretender Intendant. Von 1988 bis 2000 leitete Peter Stahl die Geschicke der Kleinen Bühne Naumburg.

Von 2000 bis 2006 entwickelte Peter Stahl als Oberspielleiter Puppentheater die Sparte am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen maßgeblich weiter. Er etablierte Puppentheater für Erwachsene und mit einer Reihe von Inszenierungen für erwachsenes Publikum verschaffte er dem Puppentheater noch breitere Akzeptanz. Als Regisseur eröffnete er mit Jewgeni Schwarz' „Der Drache“ den Neubau des Burgtheaters 2003. Er wollte mit einem phantasievollen Realismus und mit ästhetisch anspruchsvollem Puppentheater begeistern. Seine Regiearbeiten „Orpheus in der Unterwelt“ (2005) oder „König Hirsch“ (2006) sind vielen im Gedächtnis geblieben. Am Deutsch-Sorbischen Volkstheater Bautzen stand er unter anderem „Im weißen Rössl“, im „Ballhaus“, im „Goldenen Finger“ oder in der „Spreewaldoperette“ auf der Bühne.

In seinem Ruhestand arbeitete Peter Stahl noch regelmäßig als Schauspieler und Regisseur bis vor kurzem für das Theater.

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